Am nächsten Tag funktioniert die Zündung wieder nicht richtig. Nach dem erneuten Austausch der CDI-Zündeinheit läuft das Motorrad dann aber wieder normal. Warum auch immer. Vielleicht war die Zündspule und die CDI kaputt.

Nach einiger Zeit in Griechenland bemerkt man die eigentlich überall stehenden Olivenbäume fast nicht mehr. Sie gehören einfach zu der Landschaft. Manchmal aber sieht man doch ein beeindruckendes Exemplar das einem auffällt.

An diesem Tag zeigte der Tacho mal wieder eine Schnapszahl an. (1)44444 Km hat mein Schätzchen jetzt insgesamt gefahren.

Am Abend finde ich einen schönen ebenen Platz mitten in den Bergen (1000 m Höhe 🙂 ).

Hier geniesse ich den Sonnenuntergang. Irgendwie sehen die Sonnenuntergänge wenn man unterwegs ist besser aus als zu Hause finde ich.

Mein Ziel ist das Ende der Insel Euböa. Von dort aus geht eine Fähre bis 30 Km vor Athen. Inzwischen habe ich mehrere Absagen bezüglich meiner Arbeitssuche bekommen. An dem Tag ruft mich Jim von der Hilfsstation für Strassenkatzen auf der Insel Syros an. Die brauchen dringend Hilfe. Das passt gut. Die Fähre nach Syros legt auch in Piräus (Athen) ab.

Die 100 Km bis zur Fähre in Richtung Athen lassen Landschaft und Strassen wirklich nichts zu wünschen offen. Ich kann diese Insel wirklich nur empfehlen.

Ich habe mir für die Nacht ein günstiges Hotel in der Nähe des Hafens von Piräus gesucht und buche es von der Fähre aus.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen da die Fähre bereits um 7:30 Uhr ablegt. Die 3,5h Fahrt nach Syros verschlafe ich dann zum Teil.

Ich hatte eigentlich ausgemacht, daß Jim mich an der Fähre abholt wenn ich vorher Bescheid sage. Ich hatte am Abend vorher eine SMS geschrieben wann ich ankomme. Nach einer halben Stunde Wartezeit auf dem Parkplatz des Fähranlegers auf Syros entschließe ich mich dann, da Jim nicht aufgetaucht ist, zu der in Google-Maps angegebenen Adresse zu fahren.

Ich finde „Syros Cats“ dann auch auf Anhieb und werde sehr freundlich von Jim, seiner Frau Linda (aus England) und Seline (aus Belgien) empfangen. Jacky, die die Station betreibt ist zur Zeit in England und bringt einige der Katzen zu Ihren neuen Besitzern.

Normalerweise sind hier bis zu 6 Freiwillige am Arbeiten. Da wir, mit mir, nur 4 Leute sind, ist es entsprechend viel Arbeit für jeden. Ich fange bereits am nächsten Tag an zu helfen.

Morgens um 8 Uhr geht es los mit der Fütterung, danach werden die Boxen der Katzen die in Quarantäne (Infektionen usw.) sind und die Katzenklos gereinigt. Um 10 Uhr ist dann gemeinsames Frühstück. Danach werden andere Arbeiten wie Reparaturen und Baumassnahmen durchgeführt. Ab 16 Uhr ist dann die Abendfütterung mit anschließender Reinigung der Boxen.

Zur Zeit sind hier ungefähr 60 Katzen die versorgt werden müssen. Die meisten der Katzen laufen frei auf dem Gelände herum. Die Katzen stammen ausnahmslos von den Straßen Syros. Wenn Katzen krank sind werden sie zur Station gebracht und medizinisch versorgt sowie Kastriert bzw. sterilisiert. Auf der Insel gibt es Unmengen an Katzen die teilweise unter sehr schlechten Bedingungen leben. Die in der Station gesund gepflegten Katzen werden dann soweit möglich an Menschen (zur Zeit nur in England und Schweden) vermittelt um ein liebevolles Zuhause zu bekommen. Zusätzlich läuft auch noch ein Programm bei der wild lebende Katzen eingefangen und sterilisiert werden.

Finanziert wird die Station ausschließlich aus privaten Spenden und das Geld ist immer knapp da immer auch Tierarztkosten anfallen.

Wer ein paar Euro übrig hat kann gerne etwas Spenden. Ihr findet die Spendenseite auf der Homepage von Syros Cats

https://www.helpsyroscats.com

Hier noch eine Zeitrafferaufnahme der Morgenfütterung.

Ich hatte mich am Anfang gewundert, was das in Google in dem gleichen Ort zu findende „Syros Cat Cafe“ ist. Von Jim erfahre ich, daß es sich um die Stelle handelt an der die Strassenkatzen des Ortes gefüttert werden (2 x täglich). Ob die Katzen vorher in Google nachsehen?

Rechts neben der Palme ist ein überdachtes Plätzchen in dem Wasser und Katzenfutter ist.

Persönlich habe ich zeitweise das Problem, daß ich kaum noch Platz für mich selbst in meinem Bett habe weil sich dort Katzen breit machen 🙂 .

Ich habe vor bis ungefähr Ende Januar hier zu bleiben und zu helfen. Daher werde ich in der nächsten Zeit keine regelmäßigen Berichte mehr schreiben.

Heute war mein erster freier Tag nach über 2 Wochen Arbeit. Zur Zeit sind wir nur noch zu dritt da Seline wieder nach Hause gefahren ist.

Ich habe heute eine kurze Tour über den Südteil der Insel gemacht und mir die „Hauptstadt“ der Insel angesehen.

Ich lebe hier in einem kleinen Zimmer mit Bad. Die Außentemperatur in den letzten 2 Wochen lag bei ungefähr 18 °C. Irgendwie will da keine Vorweihnachtsstimmung aufkommen. Da ich sowieso ein Weihnachtsmuffel bin ist das aber nicht so schlimm 🙂