Spanien – Ostspanien und Pyrenäen

Spanien – Ostspanien und Pyrenäen

Nach meiner Ankunft im spanischen Modril mache ich erst einmal 10 Tage Pause auf dem Campingplatz in Castello de Ferro wo ich einen Teil meiner Sachen eingelagert hatte um Platz für Carolin im Beiwagen zu bekommen. Dorthin habe ich mir auch 3 neue Reifen und einige Ersatzteile die ich benötige schicken lassen. 2 der Reifen lasse ich in einer Werkstatt wechseln.

Die Kreuzgelenke am Beiwagenantrieb sind ziemlich fertig. Da ich noch nie Kreuzgelenke ausgetauscht habe will ich dazu in eine Werkstatt fahren. Leider gibt es in Spanien genau eine Werkstatt die sich mit Ural auskennt und das ist das Star-Team an der Ostküste bei denen ich bereits im Januar eine Wartung machen lassen habe.

Die haben aber erst in 10 Tagen Zeit für mich. Deshalb beschließe ich einen kleinen Umweg in Richtung Westen zu machen. Ich fahre die meiste Zeit durch die Berge nahe der Küste bis kurz hinter Gibraltar.

Auf dem Weg dorthin schaue ich mit den Leuchtturm am Kap Trafalga an.

Weiter gehts in Richtung Sevillia. Da ich die Südküste Spaniens bereits langgefahren bin will ich auf dem Rückweg weiter ins landesinnere.

In der Nähe von Sevillia übernachte ich auf einem „Öko-Campingplatz“. Ich habe in Spanien bereits mehrere von alternativen Gemeinschaften geführte Campplätze angefahren. Ich wollte mehr über solche alternativen Plätze erfahren, wurde aber bei allen bisher enttäuscht. So auch auf diesem Platz. Auch hier geht es sehr komerziell zu. Komposttoilette, Strom- und Wasser sparen hin oder her. Ich hatte immer das Gefühl das das alles nur dazu dient mehr Geld aus den Besuchern zu ziehen.

Immerhin lerne ich auf dem Platz Antonia kennen. Eine Deutsche die mit Ihrem Wohnmobil unterwegs ist. Wir verstehen uns auf Anhieb gut und haben die gleiche Fahrtrichtung. Wir wollen uns unterwegs nochmal treffen.

Kurz nach der Abfahrt habe ich dann meinen ersten Platten mit Ural. Immerhin muß ich nicht den Reifen vor Ort umziehen um den Schlauch zu flicken wie ich es bei der Honda immer machen mußte. Da bin ich schon froh das ich das Ersatzrad habe 🙂

Die nächste Nacht campe ich wild an einem Stausee in den Bergen. Im Moment sind es in dieser Gegend tagsüber 35-38 C°. Deshalb suche ich mir einen Platz im Schatten.

Am nächsten Abend treffe ich mich mit Antonia und wir campen zwei Tage zusammen. Es tut gut ab und zu jemanden zu haben mit dem man sich gut unterhalten kann.

Auf dem Weg zum Star-Team nach Denia fahre ich durch sehr interessante Landschaften.

Meistens suche ich mir zum Übernachten einen Platz an einem See aus da dort oft geeignete ruhige Stellen mit schöner Aussicht zu finden sind.

In der Werkstatt lasse ich dann die beiden Kreuzgelenke des Beiwagenantriebs austauschen und den platten Reifen reparieren sowie einen neuen Vorderreifen aufziehen. Die Leute in Wolfgangs Werkstatt sind super nett und wir haben viel gelacht. Ich kann diese Werkstatt wirklich empfehlen.

Eigentlich wollte ich erst durch Portugal fahren und mir dann die Pyrenäen anschauen. Von Bilbao aus fährt eine Fähre nach Irland, meinem nächsten Ziel. Da ich dafür aber wieder komplett durch Spanien fahren müßte ändere ich meine Pläne. Ich werde an der Ostküste in Richtung Barcelona fahren.

Antonia wohnt in der Nähe von Valencia, daß auf meinem Weg liegt. Wir treffen uns nochmal auf dem Grundstück eines Althippys. Hier darf jeder übernachten der vorbeikommt. Wer Geld hat wirft es in eine Spendenbox. Cool. Eric, der französische Hippy raucht ständig seine Joints 🙂 . Als dankeschön fürs übernachten nehme ich Ihn auf eine Rundfahrt im Beiwagen mit.

Und weiter gehts in Richtung Barcelona und dann in die Pyrenäen. Kurven ohne Ende und herrliche Ausblicke.

Dann wird das Wetter regnerisch und ich miete mir ein Zimmer. Kurz nachdem ich eingecheckt habe fängt es an zu hageln . War eine gute Entscheidung nicht zu campen.

Wieder einmal merke ich wie gut es ist, daß es die EU gibt. Keine Grenzkontrollen bei meinem mehrfachen Wechsel von Spanien nach FRankreich und zurück. Das Wetter bleibt allerdings sehr wechselhaft. Immer wieder Tage mit viel Regen bringen mich dazu, anstatt zu campen, Zimmer zu mieten.

Ab 1700 m liegt hier noch Schnee.

Auf einem sehr schönen Pass der bis 2400 m Höhe hinaufgeht ist auf der Passhöhe die Strecke zur anderen Seite gesperrt. Einge Radfahrer sind unterwegs und haben eine der mobilen Sperren verschoben um durchzukommen. Die Ural passt auch grade so durch also fahre ich trotz Verbot weiter. Auf der Strecke wird die Fahrbahn erneuert. Dadurch das Sonntag ist sind aber keine Bauarbeiter dort. Abgesehen von einigen Engstellen, in denen Schnee- und Schotterhaufen liegen, die ich überfahren muß, lässt sich die Straße gut fahren.

Unten erwartet mich allerdings eine feste Schranke die über die komplette Durchfahrt reicht. Umdrehen will ich nicht unbedingt also räume ich einige Steine von einem Hang seitlich der Fahrbahn und fahre weiträumig querfeldein um die Schranke rum. Die Ural kommt halt fast überall durch 🙂 .

Auf einem der vielen Pässe die ich fahre komme ich in die Wolken. Sichtweiten unter 20 m bringen mich dazu sehr langsam zu fahren was auch gut war. Mittendrin steht plötzlich eine Kuh mitten auf der Fahrbahn.

Inzwischen habe ich die Pyrenäen fast durchquert. Das mir das Fahren dort Spass gemacht hat merke ich daran das die Reifen sich total schnell abnutzen. Der Hinterreifen ist bereits nach 3000 Km komplett ohne Profil (Normal sind 4500 Km).

Ich will mich mit Navina und Tilo aus Potsdam in der Nähe von Pamplona treffen. Ich habe die beiden vor 2,5 Jahren am Peloponnes kennen gelernt. Wie die Zeit vergeht. Inzwischen ist ein neues Familienmitglied hinzugekommen.

Immer wieder treffe ich auf der Reise Leute wieder, denen ich bereits begegnet bin. Die sozialen Medien wie Facebook und Instagram sind hierbei sehr hilfreich. Man sieht dort wenn Freunde in der Nähe unterwegs sind. War wieder einmal schön mit den vieren.

Ich habe meine Fähre nach Irland inzwischen gebucht. Am 28.05.23 startet diese in Bilbao. Auf den Buchungsportalen ist es oft so das man nur zwischen Auto und Motorrad bei der Fahrzeugart wählen kann. Ich buche dann natürlich Motorrad. Meistens komme ich damit auch durch. Leider nicht in Bilbao. Dort muß ich 80 € nachzahlen da mein Fahrzeug von der Größe her eher ein Auto ist 😉

Spanien – Südlicher Charme

Spanien – Südlicher Charme

Nachts um 3 Uhr komme ich nach einer fast schlaflosen Nacht mit der Fähre in Barcelona an. Immerhin ist um die Zeit kaum Verkehr in der Stadt. Ich fahre zu einem 60 Km entfernten Campingplatz und stehe bereits um 7 Uhr dort vor dem verschlossenen Tor. Den Tag verschlafe ich fast komplett.

Zwei Tage später mache ich mich bei recht frischen Temperaturen auf den Weg in Richtung Süden. Meine nächste Station ist Denia unterhalb von Valencia. Ich will dort bei einer Uralwerkstatt (Star-Team) eine Komplettwartung am Motorrad machen lassen. Da ich keine Lust darauf habe an der Küste lang zu fahren nehme ich den Weg durch die Berge.

Da ich am Samstag in Denia ankomme bleibe ich dort 4 Tage. In der Zeit wandere ich etwas in der Umgebung herum.

Der Wanderweg geht zu einem großen Teil in einem alten Viadukt entlang.

Am Mittwoch kann ich dann die Ural endlich in der Werkstatt abholen. Wolfgang und sein Team haben gute Arbeit geleistet und wir haben eine Weile über das Motorrad gefachsimpelt. Ich kann die Werkstatt dort nur empfehlen. Sehr kompetent und super nettes Team.

Ich fahre weiter durch die Berge in der Nähe der Küste in Richtung Süden an Alicante und Cartagena vorbei.

Übernachten tue ich aber meistens an der Küste da in den Bergen nachts meist noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herschen. Die Bergstrassen sind landschaftlich schön und haben viele Kurven. Da schlägt das Motorradfahrerherz höher. Die ersten Mandelbäume blühen bereits.

Irgend etwas stimmt nicht mit der Ural. Der Spritverbrauch steigt und sie hat oft Fehlzündungen. Wenn der Motor warm ist und ich eine Pause mache springt sie oft nicht mehr an. Nach einer längeren Abkühlphase geht es dann wieder weiter. Weder mein Händler noch der Händler in Denia können mir zu dieser Fehlerbeschreibung einen Tip geben. Ich komme dann eher durch Zufall darauf woran es liegt. Beim Auslesen der Steuereinheit wird zwar keinen Fehler angezeigt aber der Motortemperatursensor zeigt eine Zeit lang, trotz warmen Motors, eine Temperatur von -25°C an. Nach dem Austausch des Sensors ist wieder alles in Ordnung. Ich bin sozusagen des öfteren mit gezogenem Joke gefahren. Der Sensor hatte anscheinend einen Wackelkontakt und die Motorsteuerung hat dies nicht erkannt. Wieder was dazu gelernt.

Ende Januar treffe ich an dem Campingplatz in Castello de Ferro, an der Südküste Spaniens, ein. Dort Mache ich wieder ein parr Tage Pause. Carolin kommt am 11.02. mit dem Flieger in Granada an. Ich habe also noch etwas Zeit.

Die Leute des Campingplatzes sind super nett. Ich lasse mir noch einen Reifen an diese Adresse schicken und kann einen Teil meines Gepäcks in der Zeit die wir in Marokko sind hier einlagern. So habe ich den Beiwagen für Carolin frei.

Nach ein paar Tagen fahre ich in Richtung Camino del Rey weiter. Das ist eine der Attraktionen die ich mir ansehen will. Gut das ich vorher noch mit Carolin darüber rede. So bekomme ich mit, das man die Eintrittskarten nur online bekommt und meist, bedingt durch den großen Besucherandrang dort, eine Wartezeit einzurechnen ist. Ich habe Glück und bekomme einen Termin 3 Tage später. Bei leichtem Nieselregen mache ich die Tour mit. Der Camino del Rey war ursprünglich ein Kontrollpfad für ein Viadukt. Vor ein paar Jahren kaufte sich eine Firma die Rechte daran und baute den vorher etwas halsbrecherischen Pfad touristisch aus. Sehr interessant und teilweise eine Herausforderung für meine Höhenangst 🙂

Am 11.02. hole ich Carolin am Flughafen ab und wir machen für 2 Tage Granada unsicher.

Die Al Hambra schauen wir uns nicht an. Dafür reicht die Zeit nicht. Außerdem habe ich mir irgendwie die Schulter gezerrt und komme nur mit Hilfe von Voltarensalbe in die Gänge. Von Granada aus fahren wir noch für 3 Tage zu dem Campingplatz in Castello de Ferro.

Die Fähre nach Marokko legt am 16.02. ab. Wir sind beide sehr gespannt auf dieses Land.