Von Marakesch aus fahre ich nochmal in Richtung der Ossoud-Wasserfälle und campe dort auf einem von Deutschen geführten Campingplatz (Walhalla). Als nächstes will ich mich mit meinem Freund Andreas in Erfoud in der Nähe von Merzouga treffen. Er hat dort bei der Ausrichtung der Tuareg-Ralley geholfen.

Vom Campingplatz aus fahre ich nochmal bis Ilmichil und von dort aus eine kleine Bergstraße in Richtung Osten. Da ich keinen abgelegenen Platz zum wildcampen finde schlage ich mein Zelt direkt neben der Straße auf. Am nächsten Morgen komme viele Einheimische auf dem Weg zu ihren Feldern in der Nähe vorbei und grüßen freundlich. Ich scheine nicht der esrte zu sein der sein Zelt an der Straße aufgebaut hat.

Am nächsten Tag fahre ich bis nach Erfoud und checke auf einem Campingplatz 1 Km von dem Hotel entfernt ein in dem Andreas ist.

Bei einer Ausfahrt zu den höchsten Dünen Marokkos, in der Nähe von Merzouga, stelle ich fest das Wüste irgendwie nichts für mich ist. Nur Sand und Hitze.Direkt in Merzouga werde ich dann das Ziel von mehreren sehr aufdringlichen Verkäufern. Ist halt Touristenhochburg. Mich nervt es nun wirklich und ich fahre zum Campingplatz zurück.

Abends treffe ich mich dann endlich mit Andreas in seinem Hotel. Wir haben uns fast ein Jahr lang nicht gesehen. Er hat Bier und ich noch etwas Whiskey und wir quatschen recht lange. Freut mich immer wieder ihn mal zu treffen. Für den nächsten Tag verabreden wir uns um mal in die Dünen zu fahren. Ich will, wenn ich schon mal hier bin, die wüstentauglichkeit der Ural testen.

Andreas sitzt im Beiwagen und gibt den Weg vor. Da die Servicewagen der Ralley ebenfalls noch in der Nähe sind hält sich meine Angst mich festzufahren in Grenzen 🙂

Bei den Dünen angekommen zeigt Andreas einfach gradeaus und sagt „fahr mal da lang“. Beiwagenantrieb eingeschaltet und mit Vollgas los. Nach knapp 20 m reißt es mir den Lenker fast aus der Hand. Das Vorderrad stellt sich quer und wir sind schneller im Sand versunken als man gucken kann.

Nach dem freigraben brauchen wir zusammen knapp 20 Minuten um das Gespann die 20 m zurück aus dem Sand zu bekommen. Immerhin weiß ich jetzt das es zu schwer für feinen Sand ist (kann natürlich auch an dem zu schweren Beifahrer im Beiwagen gelegen haben) 🙂 . Nach dem Erlebnis fahren wir wieder zurück zum Hotel. Ich lasse Andreas fahren obwohl ich mir nicht sicher bin ob er mit dem Gespann klar kommt. Er ist einer der besten Motorradfahrer die ich kenne und er meistert die Herausforderung ohne von der Fahrbahn abzukommen.

Der Besitzer des Campi9ngplatzes auf dem ich campe ist total begeistert von meiner Ural und ich lade ihn ein eine kurze Runde im Beiwagen über den Platz zu fahren.

Nach einem weiteren feucht-fröhlichen Abend mit Andreas und seinen Rallykollegen mache ich mich auf den Weg in Richtung Norden. Einmal noch durch den Atlas und dann langsam zurück nach Spanien.

Nochmal über den Tizipass. Kurz hinter Ilmichil biege ich auf eine kleine Straße ab die ich noch nicht gefahren bin. Diese erweist sich zum Teil als Herausforderung.

Nach einer Übernachtung in einer spartanisch eingerichteten Berberherberge geht es am nächsten Tag weiter. Kurz nach der Abfahrt ist die Straße plötzlich weg. Fortgespühlt von den Wassermassen die bei den Unwettern vor ein paar Wochen herunter kamen. Ich kehre um und frage Einheimische nach einem alternativen Weg. Es gibt einen. Allerdings führt die Straße die ersten 100 m in einem Bach lang. Interessant wie sich die Einstellung so ändert. Früher hätte ich erst einmal überlegt ob ich das wirklich machen soll und geschaut wie tief das Wasser ist. Hier überlege ich nicht lange und fahre hinein. Andere sind ja auch durch gefahren. Das Wasser ist dann stellenweise über die Zylinder geschwappt und ich war ziemlich nass. Aber ich weiß jetzt das die Elektrostecker an der Ural wasserdicht sind 🙂 . Leider habe ich keine Bilder davon gemacht.

In Khenifra miete ich mir für 2 Tage ein Appartment um mich etwas auszuruhen. Auf dem gegenüberliegenden Supermarktparkplatz tausche ich 4 gebrochene Speichen am Hinterrad aus. Die ganzen Schlaglöchen und schlechten Straßen gehen ganz schön aufs Material.

Von Khenifra fahre ich auf dem Weg in Richtung Fes quer durch den Ifrane- Nationalpark. Wunderschöne Wälder und Landschaften dort. Mitten drin campe ich wild. Morgens leistet mir keine 50 m entfernt eine Gruppe Berberaffen beim Frühstück Gesellschaft.

Von Fes aus halte ich mich in Richtung Nordosten. Ich will nochmal durch das Rifgebirge fahren

So langssam geht mir der Ramadan tierisch auf den Geist. Es ist immer ein Glücksspiel einen Supermarks zu finden der geöffnet hat. Außerdem ist mir inzwischen der Alkohol ausgegangen und den bekommt man zur Zeit gar nicht mehr.

Das östliche Rifgebirge erweißt sich als total anders als ich es bereits vom westlichen Teil kenne. Landwirtschaftlich geprägt mit sanften Hügeln und keinerlei Haschischverkäufern 🙂

Am 11.04.23 legt dann meine Fähre von Nador aus ab in Richtung Motril. Abends gönne ich mir erst einmal zwei überteuerte Biere bevor ich es mir mit meinem Schlafsack auf dem Boden gemütlich mache.

Mein Fazit zu Marokko fällt durchweg positiv aus. Die Landschaften und vor allem das Atlasgebirge haben es mir angetan. Marokko ist für mich das bisher interessanteste Land das ich bereist habe. Solange man sich nicht in touristischen Hochburgen wie zum Beispiel Merzouga aufhält sind die Einheimischen sehr hilfsbereit, gastfreundlich und herzlich. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen.