Am 17.02. kommen wir mit der Fähre in der spanischen Enklave Melilla an und und ich betrete zum ersten Mal afrikanischen Boden. Das Land empfängt uns mit strömendem Regen. Zur Ausreise stehen wir 3,5 Stunden im Regen an der marokkanischen Grenze. Das fängt ja gut an. Erst einmal Geld am Automaten und Sim-Karten für die Telefone geholt und dann schnell ein Zimmer in der Nähe gebucht. Bei Regen haben wir beide keine Lust zu starten. Das Zimmer ist riesig und wir fühlen uns wohl dort

Am nächsten Tag fahren wir die Küstenstraße in Richtung Chefchaouen bis zu einem Campingplatz. So ganz angekommen in diesem Land sind wir noch nicht.

Irgendwie finde ich die Küstenstraße doch etwas langweilig zu fahren. Deshalb wähle ich für die weitere Strecke einen Weg durch das „berüchtigte“ Rif-Gebirge. Vor dieser Region wird in vielen Foren gewarnt weil es bekannt ist für den illegalen Anbau von Canabis und dort die marokkanischen Behörden nicht so viel Einfluss haben. Allerdings wurde im letzten Jahr der dortige Anbau zum Teil von Marokko legalisiert. Auf 40 Quatratkilometer darf dort jetzt Hanf für medizinische Verwendung angebaut werden.

Die Straßen durch das Gebirge sind zum Teil sehr schlecht aber landschaftlich hat es viel zu bieten. Gefühlt wird uns alle 2-3 Km das Zeichen für Rauchen gemacht und ein Päckchen hochgehalten aber alles verläuft freundlich und nicht aufdringlich. Da wir keinen Bedarf an dieser Ware haben halten wir trotz der verlockenden Angebote nicht an solchen Stellen an 😉

In Chefchaouen angekommen buchen wir ein Zimmer in einer Pension und parken das Motorrad in einem Parkhaus in der Nähe. Ich habe vorher einige Bilder über die engen Gassen und die meist blauen Häuser des Ortes gesehen aber selbst hindurch zu schlendern ist etwas anderes. Uns gefällt der Ort sehr gut.

Unser nächstes Ziel ist Fes. Dort machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit der weniger schönen Seite des Tourismus in Marokko. Etwas fertig kommen wir in der Nähe des gebuchten Hotels an. Ein Marokkaner fängt uns sofort ab und will uns ziemlich aufdringlich den Weg durch die eng verschachtelten Gassen zum Hotel zeigen. Ich gebe zu das es etwas schwierig zu finden war. Obwohl ich von vorne herein klar gemacht habe das ich keinen Führer brauche verlangt der Marokkaner am Ende Geld und ist ärgerlich als ich ihm nach längerer Diskussion nur 20 Dirham (2 €) gebe. Das ist eigentlich auch schon zu viel wenn man das normale marokkanische Einkommen bedenkt. Das war eine der wenigen unschöneren Erlebnisse für mich in Marokko.

Am nächsten Tag schauen wir uns die Souks von Fes an. Diese engen Marktgassen haben wirklich Charme. Wir werden zwar des öfteren angesprochen ob wir nicht etwas kaufen wollen aber mit einem höflichen „Non, merci“ geben sich alle zufrieden. Uns gefällt es gut dort. Wir besichtigen noch einen alten, etwas herunter gekommenen Palast in der Nähe des Hotels und fahren dann weiter.

Als nächstes wollen wir zu den Ousud-Wasserfällen. Auf dem Weg dorthin wird es endlich etwas bergiger da wir die Ausläufer des Atlasgebirges streifen.

Eigentlich wollten wir auf einem kleinen, von Deutschen betriebenen Campingplatz übernachten aber, bedingt durch den in den letzten Tagen immer wieder einsetztenden Regen, ist der Boden dort eine einzige Matschkuhle. Wir mieten uns deshalb in einem Hotel direkt im Ort ein. Die Wanderung zu den Wasserfällen und am Fluß entlang macht Spaß.

Carolin ist eigentlich nicht so sehr ein Katzen- oder Hundenarr. Witzigerweise zieht es die Tierchen aber oft zu ihr 🙂

In der Nähe der Wasserfälle leben einige Gruppen Berberaffen. Diese sind, durch die vielen Touristen, inzwischen recht zutraulich da sie oft mit Erdnüssen angefüttert werden.

Nachts sind die Temperaturen hier noch unter dem Gefrierpunkt. Das Frühstück im Hotel wird auf der Terrasse serviert. Entsprechend dick sind wir angezogen. Eigentlich hatten wir vor von hier aus in Richtung Merzuga in die Wüste zu fahren. Immer wieder einsetzender Regen und in den Bergen starker Schneefall lassen uns die Route aber umplanen. Wir fahren jetzt erst über Marakesch in Richtung der Atlantikküste.

In Marakesch haben wir ein Zimmer in direkter Nähe der Souks gemietet. Die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis der besonderen Art für mich. Immer wieder tauchen an den unmöglichsten Stellen Rollerfahrer von rechts und links neben mir auf. Ein Wunder das ich keinen umgefahren habe.

Wir wandern einen kompletten Tag durch die Souks und schaffen dabei stattliche 10 Km Strecke. Im Gegensatz zu den Souks in Fes fahren hier in den engen Gassen auch die besagten Rollerfahrer herum und man muß ständig darauf achten nicht umgefahren zu werden. Trotzdem hat es Spaß gemacht.

Am Atlantik quartieren wir uns in der Nähe von Essaoira auf einem Campingplatz ein. Wir wollen uns die Stadt ansehen.

Der Ort selbst war, zumindest für mich, eher langweilig und für die Größe des kleinen Städtchens sehr touristisch. Ich habe deshalb kaum Bilder gemacht

Am Atlantik herscht strahlender Sonnenschein und wir machen einige Tage Pause. Dabei holen wir uns recht starke Sonnenbrände. Vielleicht doch besser mal eine Sonnencreme rauszuholen. Andere Reisende erzählen uns das viele Straßen im südlichen Atlas wegen den starken Niederschlägen durch Erdrutsche oder Überschwemmungen unpassierbar sind. Wir wollen es trotzdem probieren in diese Gegend zu fahren.

Das nächste Ziel für uns ist das Paradies-Valley nördlich von Agadir. Dort wollen wir nochmal wandern gehen.

Es war eine sehr interessante Wanderung. Wirklich paradisisch hier.

Als nächstes geht es endlich in das Altasgebirge. Zuerst fahren wir den Tizi n Test Pass. Eine schmale Straße schlängelt sich durch die Berge in Richtung Marakesch. Wahnsinn. Wir sehen hier und auch später die Nachwirkungen der schweren Niederschläge. Oft sieht man das die Straßen nach Erdrutschen erst vor kurzem wieder frei geräumt worden sind. In der Nähe von Marakesch übernachten wir und fahren am nächsten Tag einen weiteren Pass in Richtung Ouarzazate zurück nach Süden.

In der Nähe von Skoura nehen wir uns ein Zimmer in einer Kasbah. Dort ist Mohamed für die Gäste zuständig. Die Zimmer gut, das Essen Super mit großen Portionen und die Landschaft drum herum schön. Wir lassen für zwei Tage dort die Beine baumeln und genießen es umsorgt zu werden.

So, das waren unsere ersten drei Wochen in Marokko. In den nächsten Tagen schreibe ich den Bericht von den nächsten drei Wochen