Griechenland – Kos / Samos / Chios

Griechenland – Kos / Samos / Chios

Mit der Fähre komme ich morgens um 9 Uhr in Kos an und fahre gleich direkt bei meinen Freunden Rory und Karen vorbei. Ich hatte den beiden nicht mitgeteilt das ich nochmal auf Kos sein werde und so war die Überraschung groß als ich plötzlich auf dem Hof stand.

Danach fahre ich zu der Tierhilfsstation GASAH wo ich vor zwei Jahren bereits, bedingt durch den ersten Lockdown, 5 Monate gearbeitet habe. Dort will ich die nächsten 2 Wochen Station machen. Irene, die super nette und sympatische neue Chefin dort begrüßt mich überschwänglich und zeigt mir einige Dinge die in der nächsten Zeit zu reparieren sind. Auf Gasah gibt es immer viel zu reparieren 🙂

Ich repariere Zäune und Tore, baue etwas neues auf dem Ziegenspielplatz und mähe den Rasen. Es macht Spass etwas nützliches zu tun zu haben.

Irene ist auch mal im Beiwagen mitgefahren.

Marissa, die auch zum festen Team auf Gasah gehört, und meine Freundin Marion haben ebenfalls eine Fahrt im Beiwagen absolviert.

Nach zwei Wochen werde ich langsam wieder unruhig. Ich will weiter in Richtung Türkei. Eigentlich geht ab Anfang Mai eine kleine Fähre die auch 2-3 Autos transportieren kann von Kos ins türkische Bodrum. Leider konnte mir niemand sagen wann diese Fährlinie in diesem Jahr endlich den Betrieb aufnimmt.

Nach einer weiteren Woche warten entschließe ich mich dazu einen Umweg in Kauf zu nehmen und von Chios in das türkische Cesme überzusetzen. Nach 3,5 Wochen auf Kos nehme ich die Fähre nach Samos um von dort aus mit einer anderen Fähre nach Chios zu fahren.

Es war wieder einmal eine wünderbare Zeit auf Kos. Gasah ist für mich ein Ort an dem ich mich wohl fühle und wo ich Freunde habe.

Für Samos habe ich nicht viel Zeit da die Fähre nach Chios bereits am nächsten Tag fährt . Diesmal ist es eine Schnellfähre. Bei etwas Seegang war die Fahrt für mich grenzwertig. Normalerweise werde ich nicht seekrank aber hier war es nah dran.

Ich fahre einmal rund um die Insel, die sehenswert ist. Gut ausgebaute Straßen mit vielen Kurven, Nadelwälder und schroffe Berge sind hier zu finden. Außerdem ist hier Ende Mai der Touristenstrom noch nicht angekommen.

Mit der Fähre komme ich morgens auf Chios an und fahre hier ebenfalls komplett um die Insel herum. Die Fähre in die Türkei geht am übernächsten Tag. Chios ist die 8. oder 9. griechische Insel die ich besuche. Alle Inseln , außer Kos, haben meiner Meinung nach landschaftlich sehr viel zu bieten und bringen ein Motorradfahrerherz zum schneller schlagen.

Auf einem sehr schlechten Weg zu einem Strand fahre ich mich kurzzeitig fest und schaffe es grade so mit dem zugeschalteten Beiwagenantrieb wieder auf die befestigte Strße zu kommen. Danach funktioniert allerdings die Kupplung nicht mehr so gut.

Zum Abschluß besuche ich noch ein altes Kloster.

Am 22.05.22 fahre ich dann mit einer kleinen Fähre in die Türkei. Mit der nicht gut funktionierenden Kupplung schaffe ich es grade so über die Rampe der Fähre.

Für die Türkei, das erste Land auf meiner Reise welches nicht in Europa liegt, habe ich mich ungefähr 2 Monate eingeplant.

Athen, Kreta und Rhodos

Athen, Kreta und Rhodos

Auf dem Weg nach Korinth durchquere ich den Pelopones nach einmal. Am Anfang war es ein komisches Gefühl wieder alleine unterwegs zu sein aber es fühlt sich gut an wieder auf Reise zu sein.

In Korinth mache ich ein paar Tage Station um mir die Gegend anzuschauen. Der Korinthkanal ist sehr eindrucksvoll. Ansonsten hat die Stadt, meiner Meinung nach, aber nicht viel zu bieten.

Mein nächstes Ziel ist Athen da ich dort bei einer Ural-Vertragswerkstatt eine Wartung an meinem Motorrad machen lassen will. Hierbei fahre ich einen kleinen Umweg am Golf von Korinth lang. Das ist landschaftlich viel schöner als der direkte Weg über die Autobahn.

Am Nachmittag komme ich mehrfach über die Schneegrenze und es wird kühl. Irgendwann wird mir zu kalt und ich suche mir ein Hotel in der Nähe. Für die nächste Nacht ist bis zu 30cm Neuschnee angesagt und es ist nicht klar ob ich am nächsten Morgen weiter fahren kann. Ich habe aber Glück und es fällt so gut wie kein Schnee.

In Athen genehmige ich meiner Ural erst einmal eine Vollwäsche um das ganze Salz wieder runter zu bekommen.

Ich habe mich in der Stadt in einem Hostel für 5 Tage eingemietet und will mir, wenn ich schon mal hier bin, die volle Touristenladung incl. Akropolis und co geben. Dank Vorsaison kostet das Ticket für die Akropolis auch „nur“ 10 Euro.

Rund um die Akropolis gibt es noch einige andere Sehenswürdigkeiten die ich mir auch noch zum großen Teil ansehe. Irgendwie bin ich langsam in Bezug auf griechische Altertümer etwas abgestumpft. Für mich sehen die irgendwie alle fast gleich aus und sprechen mich nicht mehr wirklich an.

Die besagte Uralwerksstatt überrascht mich etwas. Ich hatte mich einige Tage vorher per Email für eine Wartung angekündigt und es wurde mir zugesagt das diese kurzfristig durchgeführt würde. Unter der angegebenen Adresse finde ich dann einen komplett zugestellten kleinen Verkaufsladen ohne Werkstatt. Der sehr nette Besitzer des Ladens schickt mich zu einer Werkstatt mit der er zusammen arbeitet. Diese erweisst sich als Autowerkstatt und liegt 2,5 Km entfernt. Im Gespräch mit dem Mechaniker vor Ort wird mir gesagt ich könne in 2 h wiederkommen. Bis dahin sei die Wartung durchgeführt. Da bin ich dann doch etwas irritiert. Die Ventile einstellen sollte man soweit ich das weiss eigentlich nur bei kaltem Motor.

Als ich nach 2 h wiederkomme sind die Ölwechsel gemacht und auch die Ventile eingestellt. Mit der Dauerfehlermeldung der einen Lambdasonde tun sie sich alledings etwas schwerer. Ich muß dem Mechaniker zeigen wie er mit dem Laptop Kontakt zur Motorsteuerung aufnehmen kann und die Fehler resetet. Den Fehler an der Sonde finden sie aber nicht.

Einige Tage später geht endlich meine Fähre nach Kreta. Leider sind tiefe Temperaturen und Dauerregen für die ersten 6 Tage auf Kreta angesagt. Daher miete ich auf einem Campingplatz einen Wohnwagen an und sitze die Zeit gemütlich ab. Trotz der Regenschauer gehe ich in einem herrlichen kleinen Tal mit vielen Mühlenruinen Wandern und schaue mir die Stadt Rethymno an.

Ich bin von Anfang an begeistert von der Vielfalt die Kreta zu bieten hat. Lange, zu dieser Zeit noch einsame Sandstrände und hohe Bergregionen, ähnlich wie am Peloponnes aber alles noch ein bisschen größer. Von der Nordwestspitze der Insel fahre ich bei 20°C das erste Mal in die Berge und bin sehr erstaunt als ich mich nach einer halben Stunde in einem Talkessel mit 20cm Schnee wiederfinde in dem einige Leute mit Langlaufski unterwegs sind.

In den nächsten Tagen fahre ich im Zickzack immer wieder von der Nordküste zur Südküste und zurück. Möglichst kleine Straßen mit vielen Kurven. Es macht unheimlichen Spass und sowohl Berge als auch Meer bieten immer wieder beeindruckende Aussichten.

Eine Freundin von Carolin ist zu dieser Zeit auf Kreta. Saarangi wohnt bei Freunden die ein Haus hier gemietet haben. Da ich praktisch direkt an dem Ort vorbei komme treffe ich mich mit Ihr. Sie und auch ihre Freunde sind mir auf Anhieb sympatisch und ich werde gleich dazu eingeladen dort zu übernachten. Vor lauter reden habe ich dabei vergessen Bilder zu machen. War ein wunderbarer Abend. Ab und zu tut es gut mit jemandem reden zu können wenn man die ganze Zeit alleine unterwegs ist.

Ich habe keinen festen Zeitplan für Kreta und fahre einfach drauflos. Morgens schaue ich mir in Google Maps an welche Strassen in der Richtung ich fahren will kurvig aussehen und ob auf dem Weg irgendwelche Sehenswürdigkeiten liegen und programmiere die Route in mein Navi. Wenn ich keine Lust mehr habe zu fahren suche ich mir einen Platz für mein Zelt oder einen Campingplatz in der Nähe.

Ich besuche auch den Palast von Knossos der in allen Reiseführern angepriesen wird. 15€ Eintritt sind, dafür das nicht viel zu sehen ist und die auf den Bildern zu sehenden Säulen nicht orginal sind wirklich happig. Nicht so mein Ding.

Was mich wirklich in Griechenland wundert ist, daß alle möglichen kaum sichtbaren alten Grundmauern als Sehenswürdigkeiten angepriesen werden, man aber wirklich nicht viel zu sehen bekommt, dafür ein paar Kilometer weiter manchmal eine komplette Burg fast zugewachsen auf einem Berg steht und man die ohne Eintritt zu bezahlen besichtigen kann.

Mich interessieren die kleineren unbekannteren Dinge mehr als die die von Touristenströmen belagert werden.

Was mich auch wundert ist, daß die Straßen zu vielen Sehenswürdigkeiten extrem schlecht ausgebaut sind. Ist manchmal ein ganz schönes Gehoppel um dort anzukommen aber ein guter Test für die Geländegängikeit der Ural.

Irgendwie suche ich aber auch zum Teil die schlechten Straßen um in die eher unberührte Natur zu kommen. Ich bin immer mehr begeistert von meinem Gespann das in Bezug auf Geländegängikeit um Klassen besser ist als mein altes Hondagespann. Dank dem Rückwärtsgang und dem zuschaltbaren Beiwagenantrieb mache ich mir nicht mehr bei jedem etwas höheren Stein Sorgen machen wieder einmal aufzusetzen oder festzustecken. Ein sehr beruhigendes Gefühl.

Und immer wieder das Problem mit den Wasserflaschen nicht durcheinander zu kommen. In welcher war jetzt Wasser und in welcher Raki….?

Gefühlt habe ich in Kreta viel mehr Bilder gemacht als in anderen Gegenden in denen ich unterwegs war. Selbst wenn ich mir die Bilder jetzt anschaue bin ich immer noch überwältigt von den Eindrücken. Also bitte entschuldigt das ich relativ wenig schreibe. Ich denke die Bilder sprechen für sich.

An manchen Plätzen an denen ich wildcampe ist den ganzen Tag kein Fahrzeug in der Nähe zu hören.

Die letzten Tage auf der Insel miete ich mir wieder ein Hotelzimmer und wandere ein bisschen. Meine nächste Station ist Rhodos. Ich will noch einmal zur Insel Kos auf der ich bereits vor 2 Jahren im ersten Lockdown war und dort Freunde besuchen. Da es keine direkte Fährverbindung von Kreta aus dorthin gibt führt mein Weg mich über Rhodos.

Auf Kreta bin ich knapp 1500 Km gefahren und habe noch lange nicht alles gesehen. Den Fehler an der Lamdasonde konnte ich inzwischen darauf zurückführen, daß zum Beispiel bei Bachdurchfahrten Wasser in die Sonde eindringt. Eigentlich sollte das nicht passieren. Ich habe das Problem an den Uralhändler bei dem ich das Gespann gekauft habe (Autohaus Apel) geschrieben und mir wurde eine neue Lambdasonde zugeschickt. Super Service.

Eigentlich sollte die Fähre um 14 Uhr in Heraklion abfahren und 7 Stunden später in Rhodos ankommen wo ich mir bereits in der Nähe das Hafens ein Hotel gebucht habe. Aber wie das halt manchmal so ist fährt die Fähre erst 3 Stunden später ab und hat auch auf der Strecke noch erheblich Verzögerung so das ich in Rhodos morgens um 5 Uhr total fertig von der Fähre komme. Leider stehe ich dann bei dem Hotel fast 3 Stunden vor verschlossenen Türen.

Den Tag verschlafe ich fast komplett. Am nächsten Tag schaue ich mir die Stadt Rhodos an. Auch wenn der Großmeisterpalast eine Rekonstruktion ist lohnt sich eine Besichtigung. Das in direkter Nähe gelegene Museum für Altertümer ist ebenfalls sehenswert. Die Stelle an der früher der Kolos von Rhodos, eines der 7 Weltwunder , gestanden hat schaue ich mir ebenfalls an. Insgesamt finde ich die Stadt mit ihren Befestigungsanlagen, den schmalen Gassen in der Altstadt und den Sehenswürdigkeiten interessant.

Ich habe ein paar Tage eingeplant um die Insel zu erkunden bevor ich weiter nach Kos fahre. Rhodos hat zwar keine so hohen Berge wie Kreta, besitzt dafür aber einen ganz eigenen Charme. Anstelle der in Griechenland fast allgegenwärtigen Olivenhaine findet man hier meistens Nadelholzwälder.

Meine erste Tour führt mich ins Inselinnere zu einem Stausee. Dort finde ich einen super schönen Campplatz auf einer Landzunge direkt am See.

Rhodos ist auf jeden Fall sehenswert, zumindest bevor die großen Touristenströme hier ankommen. In der Hochsaison sind bis zu 100000 Touristen auf einmal hier. Das wäre mir zu viel. Jetzt, Ende April, ist noch nicht so viel los und die Straßen sind noch relativ leer.

Zwischendrin mache ich zwei Tage Pause auf einem kleinen Campingplatz in der Nähe von Theologos bevor ich mich für die letzte Nacht vor der Fähre nach Kos nochmal nach Rhodos in ein Hotel umquartiere. Die Fähre fährt morgens um 6 Uhr ab und ich möchte möglichst nah am Hafen übernachten damit ich nicht zu früh aufstehen muß.

Inzwischen hat die Ural in den 7 Monaten in denen ich sie jetzt habe bereits über 12000 Km auf dem Tacho.

Und nocheinmal Griechenland

Und nocheinmal Griechenland

Nach 32 h Fahrt mit der Fähre von Venedig nach Patras komme ich dort Nachts um 0:30 Uhr an und mache mich auf den Weg zu dem Campingplatz Aginara wo Carolin bereits ist.

Am nächsten Tag hat Thomas, den ich letztes Jahr hier auf dem Platz kennengelernt habe und der auch wieder hier ist, Geburtstag und wir sind eingeladen.

Er kommt auch, so wie Carolin, aus München und dank des in den letzten Monaten intensivierten lernens (verstehens) der bayrischen Sprache muss ich diesmal nicht bei jedem zweiten Satz nachfragen was er gesagt hat 🙂

Carolin und ich machen in den nächsten Tagen mit meinem Gespann ein paar Tagestouren zu den Neda-Wasserfällen und in die Spitze des ersten Fingers des Peloponnes. Das Wohnmobil bleibt dabei an dem Standort zurück an dem wir jeweils übernachten.

Hier wird auch die geländetauglichkeit der Ural ein erstes Mal getestet. Gleich am Anfang fahre ich mich im Sand in Strandnähe fest. Aber dafür gibts ja den Beiwagenantrieb. Eingeschaltet und ruck zuck waren wir wieder draussen. Am Anfang habe ich, wie bei dem CX-Gespann , einen Bogen um jeden etwas höher aus dem Weg herausragenden Stein gemacht, da ich da mit der Honda regelmäßig aufgesetzt habe. Ich mußte mich erst einmal dran gewöhnen das die Ural da einfach drüber fährt, da sie ja eine wesentlich höhere Bodenfreiheit besitzt.

Zum Teil sind wir auch mit beiden Fahrzeugen auf verschiedenen Strecken gefahren und haben uns dann Abends wieder irgendwo getroffen.

Am 18.02. , meinem Geburtstag haben wir uns nochmal mit Thomas und Dagmar getroffen. Es gab sogar einen Kuchen von Martina.

Eine ganz besondere archäologische Stätte haben wir in Ancient Messini besichtigt. Übernachtet haben wir direkt an der alten Stadtmauer. Sehr eindrucksvoll hier.

Sie hat zwar einen Motorradführerschein wollte das Gespann aber nicht fahren 🙂

Auf dem Campingplatz in Finikounda treffen wir Ina und Micky, die Carolin im letzten Jahr , genauso wie mich, auch hier kennen gelernt hat. Ina wollte gerne mal im Beiwagen mitfahren also machen wir eine kleine Tour.

Carolin hatte in Pylos einen Termin mit einer Lackiererei ausgemacht die das Wohnmobil etwas aufbessern sollten. Das sollte ungefähr eine Woche dauern. In der Zeit sind wir dann zusammen mit dem Gespann herum gefahren.

Gleich am ersten Tag der Fahrt hab ich dann den roten Schlamm der Mani (2. Finger des Peloponnes) getestet. Die Pfützen sahen gar nicht so aus. Das sie so schlammig sein könnten hätte ich nicht gedacht. Ich bewundere Carolin dafür das sie so ruhig geblieben ist 😉

Wir haben dann aber doch noch einen Platz für das Zelt gefunden der nicht schlammig war.

Am nächsten Tag sind wir zuerst über einen teilweise sehr schlechten Weg zu einer Schlucht in der Nähe gefahren.

Es gibt wirklich wunderschöne Stellen hier und die Ausblicke sind teilweise atemberaubend schön. Manchmal will man alle paar Meter anhalten und Bilder machen.

Ich hatte eine kleine kurvige Strasse in Google Maps gesehen die von der Westküste der Mani in der Nähe von Kardamili quer durch die Berge zur Ostküste in Richtung Githio führt. Diese Strasse war dann nach relativ kurzer Zeit eine einspurige Schotterstrasse die immer höher in die Berge führte. Mir war zu dem Zeitpunkt nicht wirklich klar bis auf welche Höhen es gehen könnte. Im nachhinein hätte ich es mir aber denken können da die Strasse relativ dicht an dem höchsten Berg der Mani dem Profitis Ilias vorbei führt.

Mit der Zeit wurde es doch recht kalt. Irgendwann dann hatten wir die Schneegrenze erreicht und standen vor 20 cm tiefem vereisten Schnee. Eine einsame Fahrspur zog sich durch den Schnee. Viel befahren war der Pass offensichtlich nicht. Mein erster Impuls war umdrehen. Nachdem Carolin bis hinter die nächsten Kurven gelaufen war meinte sie dahinter wäre kein Schnee mehr. Wir sind beide davon ausgegangen das dort endlich die Kuppe des Passes ist.

Zu dem Zeitpunkt waren wir ungefähr auf einer Höhe von 1500 m. Da das erste Schneebrett gut zu durchfahren war sind wir weiter gefahren. Bis zur Kuppe kamen noch einige solcher Stellen. Dadurch das auf dem Schnee eine dicke Eisschicht war war an Vollgasgeben nicht zu denken. Das Gespann brach sofort zur Seite aus. An einer Stelle habe ich die Ural dann festgefahren.

Für eingefleischte Ural und Geländefahrer wäre das warscheinlich keine Herausforderung gewesen. Für mich, der immer nur Strassenmotorräder hatte aber schon. Ehrlichgesagt war ich sehr froh als wir nach einigen hundert Metern Schnee endlich wieder auf einem eisfreien Weg angekommen sind.

Da uns beiden nach der Aktion kalt war haben wir uns ein Appartment geleistet.

Am nächsten Tag gings dann weiter in Richtung der Spitze der Mani. Dort wollten wir uns wieder mit Thomas treffen. Rainer und Carola, die ich ebenfalls vom letzten Jahr bereits kenne , waren auch dort.

Bei nicht mehr ganz so gutem Wetter sind wir dann am nächsten Tag bis zum südlichsten Punkt des Fingers gefahren und haben auf dem Rückweg nochmals in dem Appartment übernachtet.

Inzwischen hatte die Lackiererei angerufen das das Wohnmobil fertig wäre. Die nächsten Tage haben wir wieder den Campingplatz in Finikunda als Basis genommen. Wir wollen noch ein kleines abgelegenes Bergdorf besuchen und dort in der Nähe campen.

In der Nähe des Dorfes ist auch eine Ausgrabungsstätte mit alten Kuppelgräbern sowie eine kleine Kirche die wir besichtigt haben.

Nachdem wir noch ein paar Tage zusammen auf dem Campingplatz verbracht haben fahre ich alleine in Richtung Korinth weiter. Hier trennen sich leider die Wege von Carolin und mir. Wir wußten dies von Anfang an. Ich will auf jeden Fall weiter reisen und Carolin will ihre süßen kleinen Enkel in München aufwachsen sehen und auch den Crepestand weiter betreiben.

Danke für die wundervolle gemeinsame Zeit.

Griechenland – Unterbrechung der Reise

Griechenland – Unterbrechung der Reise

Auf dem Campingplatz in Finikounda angekommen bemerke ich nach zwei Tagen das das Lenkkopflager defekt ist. Zur rechten Seite kann ich nur noch mit hohem Kraftaufwand lenken.

Ich entscheide mich dazu den ADAC zu kontaktieren da eine Weiterfahrt unter diesen Umständen nicht mehr möglich ist.

Und wieder einmal mache ich hierbei die Erfahrung das der Service des ADAC Spitzenklasse ist. Innerhalb kürzester Zeit wird der Rücktransport von mir und meinem Motorrad organisiert. Da Athen zu diesem Zeitpunkt als Risikogebiet eingestuft ist kommt eine Übernachtung dort nicht in Frage. Deshalb versucht der ADAC eine Busfahrt direkt zum Flughafen Athen für mich zu organisieren.

Leider fahren, bedingt durch den Lockdown, nicht alle Busse. Ich müßte bei einer Fahrt mit dem Bus noch 7-8 Stunden auf dem Flughafen verbringen. Obwohl ich der zuständigen ADAC-Mitarbeiterin erkläre das das kein Problem für mich ist wird vom ADAC ein Taxi organisiert das mich Nachts um 12 Uhr am Campingplatz in Finikounda abholen soll. Die Fahrtstrecke nach Athen beträgt laut Googlemaps 310 Km !!!!!

Ich habe in der Zeit auf dem Campingplatz das unheimliche Glück eine super nette und sympatische Nachbarin aus München auf dem Nachbarplatz stehen zu haben. Wir sind total auf einer Wellenlänge. Carolin baut mich, wenn ich depremiert bin, unheimlich auf.

Ich habe in den fast zwei Jahren in denen ich nun unterwegs bin immer nach Methoden gesucht um zu Meditieren beziehungsweise eine Methode zu finden mich zu beruhigen wenn es mir nicht gut geht. Carolin erzählt mir von einer Methode die sie verwendet und gibt mir die Datei.

Schon beim ersten Anhören merke ich das es bei mir funktioniert. Klasse.

Auf meiner Reise habe ich festgestellt das auch aus negativen Situationen wie Pannen oder in diesem Fall dem Abbruch der Reise meistens etwas gutes entsteht. So habe ich grade bei längeren Pannenaufenthalten an einem Ort oft nette Leute kennengelernt von denen ich viele als Freunde ansehe. Das bestärkt mich in meinem Glauben das optimistisches Denken sich positiv auf die eigene Umgebung auswirkt.

Durch den Reiseabbruch beziehungsweise den Unfall habe ich Carolin kennengelernt, durch Sie, die ich trotz der kurzen Zeit die wie uns erst kennen als gute Freundin ansehe, habe ich eine Möglichkeit zum Entspannen gefunden. Außerdem kann ich, dadurch das das Motorrad bald wieder in Deutschland ist dort ein Gutachten über die Unfallschäden machen lassen welches, bedingt durch die höheren Preise dort, um einiges höher ausfallen wird als in Griechenland.

Die letzten Tage in Griechenland verbringe ich oft am Strand und genieße das schöne Wetter.

Am Abend bevor mein Flug nach Deutschland geht wird mein Motorrad am Campingplatz abgeholt. Als es auf der Ladefläche des LKWs steht bemerke ich das das Motorrad zum Beiwagen schief steht. Das war mir vorher nicht aufgefallen. Warscheinlich hat entweder der Motorradhauptrahmen oder der Beiwagenrahmen doch bei dem Unfall etwas abbekommen.

Für mich ist jetzt klar das ich meine gute Miss Marple nicht mehr reparieren werde. Irgenwann hat man einfach keine Lust mehr. Der Punkt ist bei mir jetzt gekommen.

Ich werde mir ein anderes Gespann suchen und eventuell in der Zeit in Deutschland arbeiten um die Kosten dafür wieder rein zu bekommen.

Ich verbringe den letzten Abend auf dem Platz noch in netter Gesellschaft von Carolin und Rolf. Nachts um 12 Uhr kommt dann das Taxi und holt mich wie versprochen ab. In Google war eine Fahrzeit von über 4 Stunden für die 310 Km angegeben. Der Taxifahrer schafft es in weniger als 3 Stunden. Ein Glück habe ich kein schwaches Herz 🙂

Am Flughafen warte ich dann noch 3 Stunden bis mein Flugzeug startet.

Nach 5 Stunden Flug und anschließender Bahnfahrt nach Marburg werde ich am Bahnhof von meinem guten Freund Peter abgeholt. Es tut gut meine Freunde wiederzusehen. Das ist eigentlich das einzige was ich auf meiner Reise von Deutschland vermisst habe.

Jetzt bin ich seit 3 Tagen in Deutschland. Der Körper ist hier aber der Kopf ist immer noch auf Reise. Ich hätte nicht gedacht das es mir so schwer fällt mich hier wieder einzugewöhnen. Ich denke es wird in den nächsten Wochen besser aber ich vermisse jetzt schon das unterwegs sein.

Dies wird erst einmal für dieses Jahr mein letzter Bericht auf meiner Homepage sein.

Ich bin mir aber sicher ab nächstem Jahr geht es weiter. Es gibt noch soviel auf dieser Welt für mich zu entdecken.

Danke an alle die meine Reise bis hierhin verfolgt und mich mit Ihren Kommentaren aufgemuntert haben.

Griechenland – Peloponnes

Griechenland – Peloponnes

Eine regenreiche Woche verbringe ich zusammen mit Tilo, Navina und der kleinen Jonna in einem gemieteten Haus in der Nähe von Pylos.

Als das Wetter wieder besser wird gehts dann in Richtung Kalamata weiter. In der dortigen Hondawerkstatt lasse ich mir einen Kostenvoranschlag über die Schäden durch den Unfall am Motorrad machen. Auf dem Rückweg nach Pylos campe ich an einem einsam gelegenen Strand.

Dort erreicht mich die Nachricht das Tilo und Navina Probleme haben. Die Standheizung am Transporter ist ausgefallen. Nicht so gut bei den Nachttemperaturen um die 6 C° und einem kleinen Kind. Außerdem haben die beiden ein Nummernsschild verloren.

Ich bin am nächsten Morgen schon vor dem Sonnenaufgang wach und fahre bereits um 6 Uhr los. Um 8 bin ich mit Kaffee und Donougts bereits an der Ochsenbachbucht wo die beiden campen. Der Frühstücksservice hebt die Stimmung etwas.

Tilo vermutet das er das Nummernschild auf dem Weg an der Bucht verloren hat. Wir gehen die Strecke ab und er findet es tatsächlich in einer tiefen Pfütze.

Ich campe eine Nacht an der Bucht und fahre sehr früh in Richtung Norden weiter. Bei einem Zwischenstop treffe ich Petra, mit der ich zusammen von Bulgarien nach Griechenland gefahren bin. Tilo, Navina und auch Markus und Rebecka, ein anderes Paar das ich bereits kenne sind auch dort. Da ich bereits morgens um 8 Uhr dort eintreffe bringe ich natürlich wieder Kaffee und Süßigkeiten mit 🙂

Ich baue meine Zelt zuerst direkt in Strandnähe auf, unterschätze aber die Sturmböhen die an dem Tag wehen. Aus Angst das mein Zelt das nicht aushält baue ich nochmal ab und stelle es etwas windgeschützter auf.

Am nächsten Tag habe ich ein paar Probleme wieder auf die Strasse zu kommen.

Zum Glück ist grade ein Traktor in der Nähe. Der zieht mich ohne Probleme raus.

Ich fahre nochmal Richtung Norden in die Berge zu den Nedawasserfällen von denen mir viele der Reisenden hier vorgeschwärmt haben. Leider hatten die vergessen zu sagen das der Weg dorthin extrem steil und lang ist. Auf dem Rückweg habe ich geschnauft wie eine alte Dampflock.

Klatschnass geschwitzt komme ich wieder an meinem Motorrad an und fahre zum Elaiastrand um dort wild zu campen. Dort gibt es fließend Wasser und auch Duschkonstruktionen. Die sind allerdings mit kaltem Wasser. BRRRRRRRRR. Aber Wasserkontakt war bei mir dringend nötig.

Ich fahre nach zwei Tagen nochmal in die Berge.

Abends finde ich einen schönen Platz zum Campen direkt neben einem Fluß. Die Nacht in den Bergen ist doch sehr kalt. Morgens ist auf dem Zelt Raureif.

Ich fahre bis zur Lousiosschlucht einem kleinen Grand Canyon auf dem Peloponnes und kehre dann wieder in Richtung Süden um.

Griechenland hat viele Burgen. Das eine Strasse durch eine solche mitten durch führt habe ich bisher noch nicht gehabt.

Ich campe dann nochmal an der Ochsenbauchbucht. Thomas, ein anderer Reisender den ich hier kennen gelernt habe feiert seinen Geburtstag.

Am nächsten Nachmittag kommt dann die Polizei und lößt die Wildcampversammlung am Strand auf. Innerhalb von 1 h sind fast alle Fahrzeuge dort verschwunden. Ich entscheide mich dafür die Nacht noch dort zu bleiben und ganz früh am nächsten Morgen loszufahren.

Ich will weiter an der Küste lang in Richtung des zweiten Fingers des Peloponnes. Auf dem Weg dorthin treffe ich noch Daniela und Wolfgang, die ich aus Facebook kenne, zum Kaffee. Daniela hat sich beim Motorradfahren den Fuß gebrochen und die beiden müssen jetzt einige Wochen in Kalamata ausharren.

Ich habe mich wieder mit Tilo und Navina verabredet. Auf dem Weg zu den beiden mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Kastro Kelephas. Einer verfallenen Burg bei Karavostasi.

Wir campen direkt an der hier sehr rauen, steinigen Küste. Morgens ist der Wind relativ stark so das wir in meinem Zelt frühstücken. Ich habe anscheinend doch ein Familienzelt gekauft 🙂

Mein nächstes Ziel ist Sparta. Ich fahre noch ein kleines bisschen an der Küste lang um mir ein Schiffswrack anzusehen.

Dann fahre ich wieder über kleine Strassen in die Berge. Auf der Suche nach einem Platz zum Campen schaue ich mir grade eine geeignete Stelle an als der Bauer vorbei kommt. Ich frage direkt ob ich hier campen kann. Kein Problem. Er will mir sogar einen Raum in einem kleinen Gebäude aufschliessen in dem ich übernachten kann. Ich bleibe aber lieber im Zelt. Trotzdem sehr nett.

Der restliche Weg nach Sparta ist herrlich. Schade das ich so langsam in den Kurven fahren muss. Der Lagersitz im Hinterrad ist schon wieder ausgeschlagen und macht Probleme.

Zum Abschluss des Tages komme ich noch in ein schönes Gewitter in den Bergen und bekomme richtig gut mein Motorrad gewaschen. Daraufhin entscheide ich mich doch dafür ein Zimmer zu nehmen und nicht auf den Campingplatz zu fahren.

Die nächsten Tage soll es richtig kalt werden. Deshalb miete ich ein Appartment in Kalamata. Da ich weiss das Tilo und Navina mit ihrer defekten Heizung noch in der Nähe sind frage die 2,5 ( 🙂 ) ob sie mit ins Appartment wollen. Das hat zwei Schlafzimmer. Sie sagen zu und ich mache mich auf den Weg.

Die Hauptstrasse von Sparta nach Kalamata ist wirklich sehenswert.

Tilo und Navina wollen am 18.02. , an meinem Geburtstag, weiter. Deshalb bleiben wir bis Mitternacht auf und ich bekomme meine ersten Glückwünsche und Geschenke und am nächsten Morgen sogar ein Bild 🙂

Zum Abschied werden noch Fotos gemacht.

Da inzwischen das Paket mit meiner Hinterradnabe auf dem Weg nach Griechenland ist fahre ich in Richtung des als Lieferadresse angegebenen Campingplatzes in Finikunda. Noch einmal Wildcampen mitten in den Bergen.

Im Moment bin ich auf dem besagten Campingplatz und warte auf das Paket.

In den letzten Wochen habe ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen. Ich sehe in diesem Jahr keine Perspektive für meine weitere Reise in Richtung Osten. Außerdem fällt mir mein Motorrad langsam unter meinem Hintern zusammen. Seit der Reparatur des Zylinderkopfes verbraucht der Motor erheblich mehr Öl und das Heck verbiegt sich immer mehr (vermutlich der Rahmen gebrochen).

Ich habe mich dazu entschieden die Reise für dieses Jahr zu unterbrechen und nach Deutschland zurück zu kehren. Dort werde ich mir ein anderes Gespann suchen und warscheinlich auch für ein paar Monate eine Arbeit suchen um das Gespann zu finanzieren.

Griechenland – irgendwie bin ich vom Pech verfolgt

Griechenland – irgendwie bin ich vom Pech verfolgt

Das für den 28.12.2020 von DHL angekündigte Expresspaket mit der Ersatzschwinge für das Hinterrad kommt natürlich nicht an dem genannten Termin an. Keiner scheint bei DHL zu wissen wann eine Auslieferung stattfinden soll. Das Paket ist immerhin am 23.12. in Athen eingetroffen. Es heisst also warten und hoffen.

Ich mache in der Zeit einige Spaziergänge am Strand lang. Dadurch das zumindest bis Anfang Januar noch einige andere Reisende auf dem Campingplatz sind ist es auch nicht so langweilig.

Petra, mit der ich zusammen von Bulgarien nach Griechenland gefahren bin , ist auch noch auf dem Platz. Sie erklärt sich dazu bereit mir die Haare zu schneiden. Irgendwie bekomme ich bei jedem Haarschnitt ein längeres Gesicht. Wo bloß die Haare hin sind?

Das DHL-Paket kommt dann endlich am 13.01.21 an. Ganze 3 Wochen nach dem Versand. Einen Tag vorher hat sich dann, nach mehreren Emails von mir, auch endlich einmal DHL gemeldet. Bei drei Wochen Paketlaufzeit gehen anscheinend auch DHL die Argumente aus. Mir wird der komplette Paketpreis erstattet.

Am nächsten Tag mache ich mich gleich an die Reparatur.

In dem Paket das bereits vor Weihnachten angekommen ist war auch mein neues Zelt. Bisher hatte ich irgendwie noch keine Lust es einmal testweise aufzubauen. Das hole ich jetzt nach. Irgenwie habe ich mich beim Kauf mit den Dimensionen des Zeltes vertan. Wenn der Eingang etwas breiter wäre könnte ich sogar mein Gespann darin parken 🙂

Zusammen mit Andreas, einem schwedischen Radfahrer, der bereits seit 15 Jahren unterwegs ist, feiere ich am meinem letzten Abend auf dem Campingplatz dann die Reparatur des Motorrades.

Da das Wetter in den nächsten Tagen schlecht und die Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt gehen sollen miete ich mich für die nächsten Tage in einem Hotel ein. Auf dem Weg dorthin fahre ich noch etwas durch die Berge. Endlich wieder mit Miss Marple auf der Strasse zu sein macht Spass.

Am nächsten Tag macht mich der Hotelbesitzer darauf aufmerksam das das Beiwagenrad platt ist. Ich hangel mich im Moment von Panne zu Panne. Der Hotelbesitzer ruft sofort jemanden an und signalisiert mir, dass gleich jemand vorbei kommt um zu helfen. Nach 15 Minuten taucht ein Rollerfahrer mit einem Druckbehälter unter dem Arm auf und pumpt den Reifen auf. Ich folge ihm und stelle fest das er von einem Reifenservice der nur 200 m entfernt ist kam. Innerhalb von 10 Minuten ist mein Reifen geflickt und wieder eingebaut.

Nach vier Tagen im warmen Hotelzimmer fahre ich weiter in Richtung Pylos. Dort haben Tilo und Navina, ein deutsches Paar das ich auf dem letzten Campingplatz kennen gelernt habe, ein Häuschen mit einem zweiten Schlafzimmer gemietet. Hier kann ich die nächsten Tage unterkommen.

In Pylos dann erwischt es mich richtig. aus einer Seitenstraße heraus nimmt mir ein Kleinwagen die Vorfahrt und schiebt mich und das Motorrad mit Schwung zur Seite. Im ersten Moment stehe ich so unter Schock das ich nicht kappiere was passiert ist. Als ich absteige sehe ich die große Beule im Tank, ungefähr 10 cm vor der Stelle wo mein Knie war. Dort ist die Motorhaube des Autos eingeschlagen. Ich hatte also Glück im Unglück. Mein Knie hätte das garantiert nicht ausgehalten.

Der Unfallverursacher ruft die Polizei hinzu um den Unfall aufzunehmen.

Danach soll jemand von der Versicherung des Autofahrers vorbeikommen. In einer Stunde will jemand vorbeikommen. Die Frau des Fahrers sagt mir dann lächelnd das die Stunde in griechischer Zeit zu verstehen ist. OK, das kann dann dauern.

In der Wartezeit sehe ich mir den Schaden am Motorrad genauer an. Der Hilfsrahmen um den Motor, an dem der Seitenwagen aufgehängt ist, ist auf der rechten Seite bis an den Kühler herangedrückt. Der Alutank hat hat eine große Beule, scheint aber noch dicht zu sein und der Schalthebel ist nach vorne verbogen.

Nach fast 3 Stunden taucht dann endlich jemand von der gegnerischen Versicherung auf. Es handelt sich hierbei allerdings um den Fahrer eines Abschleppwagens der ein paar Bilder macht und den Unfall nochmal aufnimmt. Mir wird gesagt das die Versicherung sich in den nächsten Tagen bei mir melden wird.

Insgesamt scheint Miss Marple aber fahrtauglich zu sein. Nur mit dem Schaltheben habe ich Probleme zu schalten da er am Motorgehäuse schabt. In wie weit der Rahmen verzogen ist wird sich in den nächsten Tagen bei Testfahrten herausstellen.

Trotz dem Schaden am Motorrad kann ich wirklich froh sein das mir gar nichts passiert ist. Ich habe noch nicht einmal einen blauen Fleck abbekommen.

Im nachhinein habe ich festgestellt, dass ich gar nicht bis nach Pylos hätte fahren müssen. Das Häuschen war 7 Km vor der Stadt. Ich hatte mich mit der Adresse vertan. Der Unfall hätte also gar nicht passieren müssen 🙁

Mal sehen wie es weitergeht.