Auf dem Campingplatz in Finikounda angekommen bemerke ich nach zwei Tagen das das Lenkkopflager defekt ist. Zur rechten Seite kann ich nur noch mit hohem Kraftaufwand lenken.
Ich entscheide mich dazu den ADAC zu kontaktieren da eine Weiterfahrt unter diesen Umständen nicht mehr möglich ist.
Und wieder einmal mache ich hierbei die Erfahrung das der Service des ADAC Spitzenklasse ist. Innerhalb kürzester Zeit wird der Rücktransport von mir und meinem Motorrad organisiert. Da Athen zu diesem Zeitpunkt als Risikogebiet eingestuft ist kommt eine Übernachtung dort nicht in Frage. Deshalb versucht der ADAC eine Busfahrt direkt zum Flughafen Athen für mich zu organisieren.
Leider fahren, bedingt durch den Lockdown, nicht alle Busse. Ich müßte bei einer Fahrt mit dem Bus noch 7-8 Stunden auf dem Flughafen verbringen. Obwohl ich der zuständigen ADAC-Mitarbeiterin erkläre das das kein Problem für mich ist wird vom ADAC ein Taxi organisiert das mich Nachts um 12 Uhr am Campingplatz in Finikounda abholen soll. Die Fahrtstrecke nach Athen beträgt laut Googlemaps 310 Km !!!!!
Ich habe in der Zeit auf dem Campingplatz das unheimliche Glück eine super nette und sympatische Nachbarin aus München auf dem Nachbarplatz stehen zu haben. Wir sind total auf einer Wellenlänge. Carolin baut mich, wenn ich depremiert bin, unheimlich auf.
Ich habe in den fast zwei Jahren in denen ich nun unterwegs bin immer nach Methoden gesucht um zu Meditieren beziehungsweise eine Methode zu finden mich zu beruhigen wenn es mir nicht gut geht. Carolin erzählt mir von einer Methode die sie verwendet und gibt mir die Datei.
Schon beim ersten Anhören merke ich das es bei mir funktioniert. Klasse.
Auf meiner Reise habe ich festgestellt das auch aus negativen Situationen wie Pannen oder in diesem Fall dem Abbruch der Reise meistens etwas gutes entsteht. So habe ich grade bei längeren Pannenaufenthalten an einem Ort oft nette Leute kennengelernt von denen ich viele als Freunde ansehe. Das bestärkt mich in meinem Glauben das optimistisches Denken sich positiv auf die eigene Umgebung auswirkt.
Durch den Reiseabbruch beziehungsweise den Unfall habe ich Carolin kennengelernt, durch Sie, die ich trotz der kurzen Zeit die wie uns erst kennen als gute Freundin ansehe, habe ich eine Möglichkeit zum Entspannen gefunden. Außerdem kann ich, dadurch das das Motorrad bald wieder in Deutschland ist dort ein Gutachten über die Unfallschäden machen lassen welches, bedingt durch die höheren Preise dort, um einiges höher ausfallen wird als in Griechenland.
Die letzten Tage in Griechenland verbringe ich oft am Strand und genieße das schöne Wetter.
Am Abend bevor mein Flug nach Deutschland geht wird mein Motorrad am Campingplatz abgeholt. Als es auf der Ladefläche des LKWs steht bemerke ich das das Motorrad zum Beiwagen schief steht. Das war mir vorher nicht aufgefallen. Warscheinlich hat entweder der Motorradhauptrahmen oder der Beiwagenrahmen doch bei dem Unfall etwas abbekommen.
Für mich ist jetzt klar das ich meine gute Miss Marple nicht mehr reparieren werde. Irgenwann hat man einfach keine Lust mehr. Der Punkt ist bei mir jetzt gekommen.
Ich werde mir ein anderes Gespann suchen und eventuell in der Zeit in Deutschland arbeiten um die Kosten dafür wieder rein zu bekommen.
Ich verbringe den letzten Abend auf dem Platz noch in netter Gesellschaft von Carolin und Rolf. Nachts um 12 Uhr kommt dann das Taxi und holt mich wie versprochen ab. In Google war eine Fahrzeit von über 4 Stunden für die 310 Km angegeben. Der Taxifahrer schafft es in weniger als 3 Stunden. Ein Glück habe ich kein schwaches Herz 🙂
Am Flughafen warte ich dann noch 3 Stunden bis mein Flugzeug startet.
Nach 5 Stunden Flug und anschließender Bahnfahrt nach Marburg werde ich am Bahnhof von meinem guten Freund Peter abgeholt. Es tut gut meine Freunde wiederzusehen. Das ist eigentlich das einzige was ich auf meiner Reise von Deutschland vermisst habe.
Jetzt bin ich seit 3 Tagen in Deutschland. Der Körper ist hier aber der Kopf ist immer noch auf Reise. Ich hätte nicht gedacht das es mir so schwer fällt mich hier wieder einzugewöhnen. Ich denke es wird in den nächsten Wochen besser aber ich vermisse jetzt schon das unterwegs sein.
Dies wird erst einmal für dieses Jahr mein letzter Bericht auf meiner Homepage sein.
Ich bin mir aber sicher ab nächstem Jahr geht es weiter. Es gibt noch soviel auf dieser Welt für mich zu entdecken.
Danke an alle die meine Reise bis hierhin verfolgt und mich mit Ihren Kommentaren aufgemuntert haben.
Hallo Thomas,
trotz der Unfreiwilligkeit, ein herzliches WILLKOMMEN in der Heimat. Gutes Eingewöhnen!
Schade, dass wir für die nächste Zeit auf deine Reiseberichte verzichten müssen. Ich freue mich
schon jetzt auf die Fortsetzung.
Vielleicht machst du ja zwischenzeitlich mal einen kleinen Blog zum Aufbau des neuen Gespanns 🙂
Liebe Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
irgendwie habe ich deine Nachricht im März übersehen. Bitte entschuldige.
Inzwischen bin ich mit meinem neuen Gespann bereits auf dem Weg in Richtung Griechenland. Demnächst gibt es also wieder Reiseberichte 🙂
Gruß
Thomas