Griechenland – Insel Kos
Ende Januar habe ich endlich das neue Katzenhaus fertiggebaut. Ich bekomme von allen Seiten Lob und finde selbst das es mir, dafür das ich sowas das erste Mal gebaut habe, ganz gut gelungen ist.
Da muss ich dann natürlich auch signieren damit jeder weiss das es sich um deutsche Wertarbeit handelt 🙂
Eigentlich sollte da auch noch stehen „and by a french“ da Helen das ganze gestrichen hat (nicht den Teil der auf dem letzten Bild zu sehen ist. Das hat jemand anders verbrochen 🙂 ) aber Helen wollte nicht signieren.
Zum Abschied von Syros mache ich noch einmal eine Wanderung durch die Hügel. Hierbei merke ich mal wieder das ich keine 20 mehr bin. Am Ende tun mir wieder die Knie weh aber es hat sich gelohnt.
Ende Januar bekomme ich dann eine Nachricht über die App Workaway. Eine Tierhilfsstation auf der Insel Kos benötigt dringend jemanden der für zwei Monate auf deren Haus und Gelände aufpasst und Morgens und Abends ein paar Tiere füttert. Kost und Logis ist frei und einen Platz um mein Motorrad zu reparieren haben die auch dort.
Eigentlich hatte ich ja vor nach Kreta zu fahren. Nach einigem Überlegen entscheide ich mich aber für Kos. Dort kann ich in den nächsten Monaten einiges an Geld einsparen und auch noch das Motorrad reparieren, was ich eigentlich erst nach Kreta in der Mitte von Griechenland machen wollte.
Der einzige Minuspunkt auf Kos ist, dass ich dort total alleine mitten in der Wildnis bin. Das Haus liegt alleinstehend ca. 3 Km außerhalb der nächsten Ortschaft. Aber das werde ich auch hin bekommen, denke ich.
Am Abend des 4.02.20 verabschiede ich mich von allen und fahre zum Fährhafen. Nach zwei Monaten vor Ort fällt mir der Abschied, auch von den Katzen, nicht leicht.
Morgens um 7 Uhr komme ich auf Kos an. Im Moment ist Gestur aus Island noch als Freiwilliger in der Hilfsstation. Ich treffe mich mit Ihm in Pyri und er führt mich zum Haus.
Gestur bleibt noch die nächsten 2 Wochen hier. Wir teilen uns eine geräumige Wohnung. Zu Arbeiten ist nicht viel. Morgens und Abends Hund, Katze, zwei Ziegen, ein Schaf und die Hühner füttern und einige Dinge reparieren die Marion, die Besitzerin des Hauses, aufgeschrieben hat.
Morgens und Abends führe ich den dreibeinigen Hund aus. Stephie, die Katze begleitet uns meistens. So habe ich jeden Tag meine Bewegung.
Ich hätte nicht gedacht das ein dreibeiniger Hund so schnell sein kann und so eine Kondition hat 🙂
Die Insel Kos ist viel grüner als Syros und auch teilweise bewaldet. Der Wind ist aber genauso stark.
Kurz nach meiner Ankunft hat Gestur Geburtstag und wir fahren nach Kos in eine Pizzeria. Dort lerne ich Rory und Karen kennen, ein Paar aus England die hier ein Haus gekauft haben und jetzt auf der Insel wohnen. Wir sind sofort auf einer Wellenlänge. Die beiden laden uns am darauf folgenden Wochenende in Ihr Haus ein. Direkt in der Nähe ist ein Salzsee. Hier bekomme ich meine ersten Flamingos in der freien Natur zu sehen (sind auf dem Bild leider nicht so gut zu erkennen). Hier gibt es um diese Jahreszeit hunderte Flamingos zu sehen.
Beim ersten Regen habe ich gesehen, daß das Dach des größten Tierhauses auf dem Gelände an vielen Stellen undicht ist. Das Gebäude an sich ist gut gebaut nur bei den kleineren Dingen hat die griechische Firma die es gebaut hat extrem gepfuscht. Ich vermute das es schon immer reingeregnet hat. Ich mache mich daran das Dach abzudichten. Am Ende ist es dann wesentlich mehr Arbeits- und Materialaufwand als ich ursprünglich eingeschätzt hatte. Immer wenn ich eine Stelle abgedichtet habe kommt der Regen an einer anderen Stelle rein. 7 Silikonkartuschen und 20 m Bitumenband später ist es dann aber geschafft.
An meinem Geburtstag sind Gestur und ich von Rory und Karen zum Essen bei den beiden Zuhause eingeladen worden. Zwei Freunde von den beiden sind auch da. Es wird ein sehr schöner Abend. Nette Gespräche und gutes Essen. Was will man mehr.
Irgenwann im Lauf des Abends holt Rory dann seine Gitarre raus und ich bekomme ein Geburtstagsständchen in vier Sprachen. Wow.
Damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Am 21.02. reist Gestur dann weiter und ich bin alleine hier. Inzwischen habe ich weitere Leute hier kennen gelernt. Holly zum Beispiel kommt ein mal die Woche vorbei und schaut hier nach dem rechten.
Inzwischen ist hier wirklich Frühling. Seit Mitte Februar sind die Wiesen ein Blütenmeer. Jeden Tag sehe ich hier neue Farben aufleuchten.
Seit Gestur fort ist habe ich hier ein ganz anderes Problem. Die Hühner legen wie verrückt Eier. Gekocht oder als Rührei wird da sehr schnell langweilig. Meine ersten Pfannkuchen schmecken gar nicht schlecht 🙂
Letzte Woche habe ich mich aufgemacht mir die alte Festung in der Nähe von Piry anzusehen. Diese ist noch aus der Byzantinischen Zeit. Wahnsinn was die damals vollbracht haben. Wirklich sehenswert.
Inzwischen ist das Paket mit den Teilen die ich für die Reparatur des Motorrads brauche und den Reifen unterwegs (Danke Sabine).
Ein bisschen einsam fühle ich mich hier manchmal schon aber wenn ich Abends die wundervollen Farben der Sonnenuntergänge sehe geht es mir wieder gut.
Inzwischen habe ich mein Motorrad entgeladen und bin bereit es zu zerlegen. Manche der Reparaturen unterwegs musste ich eher provisorisch machen. Die will ich jetzt abschließen. Außerdem ist ein Wellendichtring am Motor defekt und mit der Beiwagenhalterung stimmt irgendetwas nicht. Mal sehen was ich noch alles finde.
Bis bald und viele Grüße aus dem sonnigen Griechenland.
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