Nachts um 3 Uhr komme ich nach einer fast schlaflosen Nacht mit der Fähre in Barcelona an. Immerhin ist um die Zeit kaum Verkehr in der Stadt. Ich fahre zu einem 60 Km entfernten Campingplatz und stehe bereits um 7 Uhr dort vor dem verschlossenen Tor. Den Tag verschlafe ich fast komplett.

Zwei Tage später mache ich mich bei recht frischen Temperaturen auf den Weg in Richtung Süden. Meine nächste Station ist Denia unterhalb von Valencia. Ich will dort bei einer Uralwerkstatt (Star-Team) eine Komplettwartung am Motorrad machen lassen. Da ich keine Lust darauf habe an der Küste lang zu fahren nehme ich den Weg durch die Berge.

Da ich am Samstag in Denia ankomme bleibe ich dort 4 Tage. In der Zeit wandere ich etwas in der Umgebung herum.

Der Wanderweg geht zu einem großen Teil in einem alten Viadukt entlang.

Am Mittwoch kann ich dann die Ural endlich in der Werkstatt abholen. Wolfgang und sein Team haben gute Arbeit geleistet und wir haben eine Weile über das Motorrad gefachsimpelt. Ich kann die Werkstatt dort nur empfehlen. Sehr kompetent und super nettes Team.

Ich fahre weiter durch die Berge in der Nähe der Küste in Richtung Süden an Alicante und Cartagena vorbei.

Übernachten tue ich aber meistens an der Küste da in den Bergen nachts meist noch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herschen. Die Bergstrassen sind landschaftlich schön und haben viele Kurven. Da schlägt das Motorradfahrerherz höher. Die ersten Mandelbäume blühen bereits.

Irgend etwas stimmt nicht mit der Ural. Der Spritverbrauch steigt und sie hat oft Fehlzündungen. Wenn der Motor warm ist und ich eine Pause mache springt sie oft nicht mehr an. Nach einer längeren Abkühlphase geht es dann wieder weiter. Weder mein Händler noch der Händler in Denia können mir zu dieser Fehlerbeschreibung einen Tip geben. Ich komme dann eher durch Zufall darauf woran es liegt. Beim Auslesen der Steuereinheit wird zwar keinen Fehler angezeigt aber der Motortemperatursensor zeigt eine Zeit lang, trotz warmen Motors, eine Temperatur von -25°C an. Nach dem Austausch des Sensors ist wieder alles in Ordnung. Ich bin sozusagen des öfteren mit gezogenem Joke gefahren. Der Sensor hatte anscheinend einen Wackelkontakt und die Motorsteuerung hat dies nicht erkannt. Wieder was dazu gelernt.

Ende Januar treffe ich an dem Campingplatz in Castello de Ferro, an der Südküste Spaniens, ein. Dort Mache ich wieder ein parr Tage Pause. Carolin kommt am 11.02. mit dem Flieger in Granada an. Ich habe also noch etwas Zeit.

Die Leute des Campingplatzes sind super nett. Ich lasse mir noch einen Reifen an diese Adresse schicken und kann einen Teil meines Gepäcks in der Zeit die wir in Marokko sind hier einlagern. So habe ich den Beiwagen für Carolin frei.

Nach ein paar Tagen fahre ich in Richtung Camino del Rey weiter. Das ist eine der Attraktionen die ich mir ansehen will. Gut das ich vorher noch mit Carolin darüber rede. So bekomme ich mit, das man die Eintrittskarten nur online bekommt und meist, bedingt durch den großen Besucherandrang dort, eine Wartezeit einzurechnen ist. Ich habe Glück und bekomme einen Termin 3 Tage später. Bei leichtem Nieselregen mache ich die Tour mit. Der Camino del Rey war ursprünglich ein Kontrollpfad für ein Viadukt. Vor ein paar Jahren kaufte sich eine Firma die Rechte daran und baute den vorher etwas halsbrecherischen Pfad touristisch aus. Sehr interessant und teilweise eine Herausforderung für meine Höhenangst 🙂

Am 11.02. hole ich Carolin am Flughafen ab und wir machen für 2 Tage Granada unsicher.

Die Al Hambra schauen wir uns nicht an. Dafür reicht die Zeit nicht. Außerdem habe ich mir irgendwie die Schulter gezerrt und komme nur mit Hilfe von Voltarensalbe in die Gänge. Von Granada aus fahren wir noch für 3 Tage zu dem Campingplatz in Castello de Ferro.

Die Fähre nach Marokko legt am 16.02. ab. Wir sind beide sehr gespannt auf dieses Land.