Am 14.06.19 bin ich am Grenzübergang bei UB`la angekommen. Die slowakische Zöllnerin war etwas unfreundlich. Als ich ihr dann die Papiere geben wollte habe ich gemerkt das der Fahrzeugschein nur eine Kopie war.
Da ich nicht genau wußte wo ich den Orginalschein in meinem Chaos untergebracht hatte dachte ich mir „Mut zur Lücke“ ist auch ok und habe es dabei belassen. Bei der erste Zöllnerin hat es auch funktioniert. 10 m weiter an der Schranke war dann doch räumen angesagt da die Zöllnerin gleich gesagt hat „no copy“.
10 min suchen und weitere 10 min Papiere sortieren der Zöllnerin durfte ich dann zu den ukrainischen Zöllnern weiterfahren.
Dort das genaue Gegenteil. Ein Zöllnerin die fließend Englisch sprach und sehr höflich und nett war.
Zuerst die Fahrgestellnummer am Motorrad suchen (war doch an einer anderen Stelle als ich immer dachte) dann Koffer aufmachen.
Interessanterweise wurden alle meine Koffer zumindest oberflächlich durchsucht nur mein linker Motorradkoffer nicht der ja in seinem früheren Leben mal eine Muntionsbox war. Habe ihn zwar schwarz angestrichen aber war trotzdem seltsam. Vor 3 Jahren an der russischen Grenze durfte ich den als erstes aufmachen.
Insgesamt hat der Grenzübergang auf beiden Seiten vielleich 1 h gedauert und dann war ich in der Ukraine.
Also erstmal die Hauptstraße Richtung rumänische Grenze.
Zuerst dachte ich alle autofahrenden Ukrainer sind mindestens besoffen oder unter Drogen bis mich das erste tiefe Schlagloch erwischt hat. Dafür das es sich bei der Straße um das Gegenstück einer Kraftfahrtstraße in Deutschland handelte wurde ich trotz der Angleichung meines Fahrstils an die ukrainischen Gepflogenheiten teilweise heftig durchgeschüttelt.
Dann bei Uschgorod wurden die Straßen noch schlechter als ich Richtung Osten abgebogen bin. Immer lang an der rumänischen Grenze wurde es dann teilweise so schlimm das ich kilometerweise nur in Schrittgeschwindigkeit von Schlagloch zu Schlagloch gehoppelt bin. Ich habe dabei immerhin gemerkt ab welcher Tiefe mein Gespann aufsetzt (ca. cm)
Die die ganze Zeit herschenden Temperaturen von über 30C° machten die Sache auch nicht einfacher.
Ich hatte im Internet gesehen das im Bereich der Grenze einer der wenigen Campingplätze in der Ukraine sein sollte. Hab ihn mir angeschaut und wäre warscheinlich sogar da geblieben, wenn nicht die erste gestikulierte Frage des Besitzers gewesen wäre ob ich auch Mückenspray dabei habe. Ein paar Sekunden später war ich schon von einer Wolke dieser kleinen Blutsauger umgeben und habe mich entschlossen weiter zu fahren.
Da die Hotels hier sowieso super günstig sind habe ich mich dazu entschlossen in einem zu übernachten.
Ein Phänomen in der Ukraine ist anscheinend das es sich nicht lohnt auch nur ein paar Worte Englisch zu sprechen. Ich hatte das vorher in Reiseberichten schon gelesen aber das selbst in den Hotels die Verständigung nur mittels Googleübersetzer funktioniert habe ich bisher in keinem anderen Land in dem ich war erlebt. Eine neue Erfahrung 🙂
In meinem ersten Hotel konnte zwar keiner Englisch aber einer der Anwesenden hatte sofort sein Handy am Ohr und reichte es mir dann kurz darauf weiter. Dran war jemand der übersetzen konnte.
Mein Übersetzer ist dann kurz darauf sogar selbst aufgetaucht und hat mir bei einem sehr netten Gespräch noch die Speisekarte übersetzt und ein bißchen von sich erzählt. Alles in allem ein sehr netter Abend (habe nur seinen Namen vergessen da ich so ko war und mir Namen sowieso so schwer merken kann.
Am nächsten Tag bin ich dann weiter an der rumänischen Grenze langgefahren. Wieder teilweise extreme Schlaglöcher. Das Problem hierbei ist da der Radstand meines Gespanns geringer ist als bei einem Auto. Das heißt wenn ich der „Ideallinie“ eines ukrainers folge lande ich trotzdem mit irgend einem Rad im Loch.
Also habe ich dann meinen eigenen Schlaglochfahrstil angenommen. Womit ich dann aber wieder die hinter mir ausbremse. Also immer schön die Autos hinter mir vorbeiwinken wenns geht.
Dann nach ca. 50 Km habe ich bei einer Pause bemerkt das ich vergessen hatte im Navi „kurvenreiche Strecke“ rauszunehmen. Na saublöd. Da nimmt das Scheißding meine Schlaglochslaloms als Kurven oder was?
Zur Verteidigung meines Navis und meiner eigenen Blödheit muß ich hinzufügen das sich nach dem Umstellen nicht viel verändert hat.
Bin dann Richtung Norden in Richtung Waldkarparten abgebogen.
Nach einer besonders holprigen Strecke die mir wirklich aufs Kreuz und aufs Gemüt geschlagen ist dann eine weitere Überraschung.
Nach 2 Tagen auf einem malerischen Campingplatz in der Nähe der Tschechischen Grenze
auf dem die Hausziegen
offenbar denken sie wären Gemsen 🙂 hat mich mein Weg unabsichtlich
(wieder einmal auf der Suche nach einem Campingplatz) in die Nähe der
Ungarischen Grenze geführt.
Nachdem ich
festgestellt habe das ich nur ca. 100 Km von Budapest entfernt bin habe
ich mich kurz entschlossen auf den Weg dorthin gemacht und mir die Stadt
angeschaut.
Nach fast 11 Km Fußmarsch incl. Treppensteigen zum
Schloss bei 27 C° war ich dann mit meiner Kondition am Ende und war froh
wieder am Campingplatz angekommen zu sein
Da der Campingplatz nicht der beste war und ich zu
allem Überfluß am Morgen auch noch eine Ameiseninvasion im Zelt hatte
(durch eigene Schuld. Ich hatte vergessen die Kekse wegzupacken 🙂 )
bin ich am nächsten Tag wieder in die Slowakei gefahren.
Auf dem Weg bin ich sehr schöne Strecken mit herrlicher Aussicht und vielen Schlaglöchern gefahren.
Ein
Tip für Slowakeifahrer: Wenn das Schild Bodenwellen am Straßenrand
steht langsam fahren. Es könnte sein das plötzlich das Rad in einem
Schlagloch verschwindet 🙂 .
Auf einem
sehr schönen Campingplatz mache ich jetzt für 2 Tage Rast und versuche
mal meine Homepage in Angriff zu nehmen und die ersten Schäden am
Motorrad zu reparieren. An der vorderen Box am Beiwagen ist eine
Schweißnaht gerissen und am Motor sind ein paar Schrauben nachzuziehen.
Nach fast 3 Jahren Vorbereitungszeit bin ich am 23.05.2019 losgefahren.
Die ersten 4 Tage ist mein Bruder Joachim mit seinem Motorrad mitgefahren. So wurde der Übergang für mich nicht ganz so krass.
Seit Montag bin ich in Tschechien unterwegs und habe gleich am 2. Tag eine Zwangspause eingelegt da es den ganzen Tag wie aus Eimern schüttet.
Da die Reise zur Zeit noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen ist nutze
ich die Pause um zu lesen und unter anderem die Newsletter einzurichten.
Nach einem Abstecher nach Zittau, um Oli und Tina die dort einen Kurzurlaub gemacht haben zu treffen, und einem sehr netten Abend mit den beiden, sind wir am nächsten Tag noch eine Tour in die Tschechei zusammen gefahren.
In der Nähe der Schneekoppe haben wir uns dann, nach der Besichtigung eines kleinen privaten Jawa Museums getrennt.
Danach bin ich an auf der tschechischen Seite der Polnisch-Tschechischen Grenze weitergefahren. Absolut schöne Landschaften und teilweise Straßen die einem die dritten Zähne (soweit vorhanden) aus dem Mund gerüttelt hätten.
2x habe ich meinem Garmin-Navi dann gesagt, als es mich auf Waldwege mit tiefen Fahrspuren und ohne Fahrbahnbelag führen wollte, es könnte mich mal am A…. lecken.
Trotzdem im ganzen wirklich sehenswerte Gegenden und auch
geile Motorradstrecken.
Gestern habe ich ohne es zu merken die
Tschechisch-Slowakische Grenze überquert. Eine einspurige Straße auf einen Berg
hinaufgefahren, auf der anderen Seite wieder runter und ich war in einem
anderen Land. Das ist Europa wie es sein soll 🙂
Wie ich bei meiner letzten Tour durch die Slowakei vor 3
Jahren bereits festgestellt habe ist es mit den Campingplätzen hier so eine
Sache. Die können im Navi und auch im Internet zu finden sein (im Internet
schaue ich vorsichtshalber immer nach) aber dann steht man vor verschlossenen
Toren.
Da ich mal wieder 1-2 Tage Pause machen wollte und auch
meine Sachen waschen mußte habe ich deshalb 70 Km mehr fahren müssen als
geplant bis ich endlich einen Platz gefunden habe.
Laut meiner geplanten Route die etwas im Zickzack führt sind
es noch 600 Km bis zur Ukrainischen Grenze. Ich fahre pro Tag so 250-300 Km,
also noch 2 Tage fahren.
Ab da fing meine Planung an.
Ich wollte alles verkaufen oder verschenken nach dem Motto „Besitz belastet“.
Das Motorradgespann mußte überholt und der Beiwagen meinen Ansprüchen an die Reise entsprechend umgebaut werden.
Hierbei hatte ich einige Hilfe.
Unter anderem meine Freunde von SW-Motech in Rauschenberg haben mir in Bezug
auf den Beiwagenumbau sehr zur Seite gestanden. Sven Albrecht aus der Werkstatt
und seine Leute haben trotz meiner teilweise kurzfristigen Umplanungen
hervorragende Arbeit geleistet.
Da der Motor meiner Maschine
bereits über 100000 Km herunter hatte habe ich hier die Dichtungen, O-Ringe und
Verschleißteile wie Steuerkette und Lichtmaschine ausgetauscht.
Zusätzlich fing ich an meine Habseligkeiten in Ebay und im Bekanntenkreis zu verkaufen.
Da ich ein sogenannter „Jäger
und Sammler“ bin habe ich mich allerdings etwas damit verschätzt wie viel ich
angesammelt hatte. Das und einige unerledigte rechtliche Dinge verzögerten dann
meinen für Anfang 2018 geplanten Reisestart um ein Jahr.
Ende Mai 2019 ging es dann endlich los. Anfangskilometerstand meines Gespanns bei der Abreise war 125000 Km.
Geplant ist erst einmal über Tschechei und Slowakei in die Karpartenausläufer in der Ukraine zu fahren, dann Rumänien, Bulgarien und Griechenland zu erkunden und in Griechenland zu überwintern. Dann im nächsten Jahr in den Balkan.
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