Griechenland – Insel Syros

Griechenland – Insel Syros

Kurz vor Weihnachten darf ich endlich einmal was handwerkliches machen 🙂 . Wir brauchen mehr Platz für die Katzen. Ein alter provisorischer Unterstellraum in dem die leeren Katzenboxen gelagert werden soll umgebaut werden. Da nirgends Platz für die in dem Raum gelagerten Sachen ist lassen wir den alten Bau erst einmal stehen und ich baue ein neues Dach darüber. Gar nicht so einfach wenn alles krumm und schief ist und nirgends ein rechter Winkel vorhanden ist.

Zusammen mit Helen, einer sehr netten Freiwilligen aus Frankreich mache ich meine ersten Wanderausflüge auf der Insel. Ich wundere mich bis heute wie man mit so kurzen Beinen so schnell gehen kann 🙂 . Ich hatte wirklich Mühe ihr Tempo durchzuhalten.

Weihnachten feiern wir Freiwilligen (zu dem Zeitpunkt waren wir 4) zusammen mit Jacky und zwei Freunden von Ihr im Wohnhaus. Linda und Jim verteilen ein paar Geschenke und Helen schenkt jedem von uns selbstgemalte Weihnachtsgrüsse.

Warscheinlich weil es ein englisches Weihnachtsfest (Jacky, Jim und Linda sind aus England) ist hat Helen den Beiwagen auf die falsche Seite gemalt 🙂 . Ein wirklich schönes Geschenk.

Neben den Arbeiten die wir hier machen gehört auch spielen mit den kleinen Katzen zu unserem Tagesplan.

Ich habe wieder den Spass am Wandern entdeckt und mache ein paar Ausflüge an der Küste lang.

Syros ist eine relativ karge, sehr steinige Insel. Die Küste ist felsig mit vereinzelten Sandstränden. Im Südlichen Teil der Insel gibt es fast keine Straßen. Bei einer Wanderung gehe ich an der Küste lang und auf dem Rückweg quer durch die Hügel. Das gestaltete sich doch etwas schwieriger als ich dachte da die Hügel teilweise sehr steil sind und es keine Pfade dort gibt. Unter anderem bin ich einem ausgetrockneten Bachbett gefolgt um wieder zurück nach Kini zu kommen.

Das Wetter in den letzten Wochen war sehr wechselhaft. Die Temperaturen lagen so zwischen 18 und 10 °C. Der Wind ist hier teilweise sehr stark und es fühlt sich kälter an als es ist.

Seit Anfang Januar sind Helen und ich die einzigen Helfer hier da Jim und Linda zurück nach England geflogen sind. Zu zweit ist es ganz schön viel Arbeit. Freie Tage gibt es erst einmal nicht.

Mitte Januar sind dann Janette und Rory angekommen. Außerdem ist edlich das Material für den Schuppen und die neuen Katzenboxen die ich bauen soll angekommen. Es macht richtig Spass mal wieder handwerklich tätig zu sein. Die Boxen habe ich dann nach zwei Tagen fertig und bin ganz zufrieden mit dem Ergebniss. Alle loben mich und ich bin selbst etwas überrascht das es so gut funktioniert hat 🙂

Heute habe ich eine kleine Tour mit dem Motorrad gemacht. Da das Wetter nicht so gut war war ich nicht so lange unterwegs. Auf der Insel bestehen die Straßen nur aus Kurven und die Aussicht ist teilweise wirklich klasse.

Ende Januar werde ich weiter nach Kreta reisen. Zuerst hatte ich mir überlegt das ich dort auch über workaway eine Arbeit suche, bin aber inzwischen davon abgekommen. 2 Monate arbeiten reicht erst mal.

Grüße aus Griechenland 🙂

Griechenland – Überwintern auf der Insel Syros

Griechenland – Überwintern auf der Insel Syros

Am nächsten Tag funktioniert die Zündung wieder nicht richtig. Nach dem erneuten Austausch der CDI-Zündeinheit läuft das Motorrad dann aber wieder normal. Warum auch immer. Vielleicht war die Zündspule und die CDI kaputt.

Nach einiger Zeit in Griechenland bemerkt man die eigentlich überall stehenden Olivenbäume fast nicht mehr. Sie gehören einfach zu der Landschaft. Manchmal aber sieht man doch ein beeindruckendes Exemplar das einem auffällt.

An diesem Tag zeigte der Tacho mal wieder eine Schnapszahl an. (1)44444 Km hat mein Schätzchen jetzt insgesamt gefahren.

Am Abend finde ich einen schönen ebenen Platz mitten in den Bergen (1000 m Höhe 🙂 ).

Hier geniesse ich den Sonnenuntergang. Irgendwie sehen die Sonnenuntergänge wenn man unterwegs ist besser aus als zu Hause finde ich.

Mein Ziel ist das Ende der Insel Euböa. Von dort aus geht eine Fähre bis 30 Km vor Athen. Inzwischen habe ich mehrere Absagen bezüglich meiner Arbeitssuche bekommen. An dem Tag ruft mich Jim von der Hilfsstation für Strassenkatzen auf der Insel Syros an. Die brauchen dringend Hilfe. Das passt gut. Die Fähre nach Syros legt auch in Piräus (Athen) ab.

Die 100 Km bis zur Fähre in Richtung Athen lassen Landschaft und Strassen wirklich nichts zu wünschen offen. Ich kann diese Insel wirklich nur empfehlen.

Ich habe mir für die Nacht ein günstiges Hotel in der Nähe des Hafens von Piräus gesucht und buche es von der Fähre aus.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen da die Fähre bereits um 7:30 Uhr ablegt. Die 3,5h Fahrt nach Syros verschlafe ich dann zum Teil.

Ich hatte eigentlich ausgemacht, daß Jim mich an der Fähre abholt wenn ich vorher Bescheid sage. Ich hatte am Abend vorher eine SMS geschrieben wann ich ankomme. Nach einer halben Stunde Wartezeit auf dem Parkplatz des Fähranlegers auf Syros entschließe ich mich dann, da Jim nicht aufgetaucht ist, zu der in Google-Maps angegebenen Adresse zu fahren.

Ich finde „Syros Cats“ dann auch auf Anhieb und werde sehr freundlich von Jim, seiner Frau Linda (aus England) und Seline (aus Belgien) empfangen. Jacky, die die Station betreibt ist zur Zeit in England und bringt einige der Katzen zu Ihren neuen Besitzern.

Normalerweise sind hier bis zu 6 Freiwillige am Arbeiten. Da wir, mit mir, nur 4 Leute sind, ist es entsprechend viel Arbeit für jeden. Ich fange bereits am nächsten Tag an zu helfen.

Morgens um 8 Uhr geht es los mit der Fütterung, danach werden die Boxen der Katzen die in Quarantäne (Infektionen usw.) sind und die Katzenklos gereinigt. Um 10 Uhr ist dann gemeinsames Frühstück. Danach werden andere Arbeiten wie Reparaturen und Baumassnahmen durchgeführt. Ab 16 Uhr ist dann die Abendfütterung mit anschließender Reinigung der Boxen.

Zur Zeit sind hier ungefähr 60 Katzen die versorgt werden müssen. Die meisten der Katzen laufen frei auf dem Gelände herum. Die Katzen stammen ausnahmslos von den Straßen Syros. Wenn Katzen krank sind werden sie zur Station gebracht und medizinisch versorgt sowie Kastriert bzw. sterilisiert. Auf der Insel gibt es Unmengen an Katzen die teilweise unter sehr schlechten Bedingungen leben. Die in der Station gesund gepflegten Katzen werden dann soweit möglich an Menschen (zur Zeit nur in England und Schweden) vermittelt um ein liebevolles Zuhause zu bekommen. Zusätzlich läuft auch noch ein Programm bei der wild lebende Katzen eingefangen und sterilisiert werden.

Finanziert wird die Station ausschließlich aus privaten Spenden und das Geld ist immer knapp da immer auch Tierarztkosten anfallen.

Wer ein paar Euro übrig hat kann gerne etwas Spenden. Ihr findet die Spendenseite auf der Homepage von Syros Cats

https://www.helpsyroscats.com

Hier noch eine Zeitrafferaufnahme der Morgenfütterung.

Ich hatte mich am Anfang gewundert, was das in Google in dem gleichen Ort zu findende „Syros Cat Cafe“ ist. Von Jim erfahre ich, daß es sich um die Stelle handelt an der die Strassenkatzen des Ortes gefüttert werden (2 x täglich). Ob die Katzen vorher in Google nachsehen?

Rechts neben der Palme ist ein überdachtes Plätzchen in dem Wasser und Katzenfutter ist.

Persönlich habe ich zeitweise das Problem, daß ich kaum noch Platz für mich selbst in meinem Bett habe weil sich dort Katzen breit machen 🙂 .

Ich habe vor bis ungefähr Ende Januar hier zu bleiben und zu helfen. Daher werde ich in der nächsten Zeit keine regelmäßigen Berichte mehr schreiben.

Heute war mein erster freier Tag nach über 2 Wochen Arbeit. Zur Zeit sind wir nur noch zu dritt da Seline wieder nach Hause gefahren ist.

Ich habe heute eine kurze Tour über den Südteil der Insel gemacht und mir die „Hauptstadt“ der Insel angesehen.

Ich lebe hier in einem kleinen Zimmer mit Bad. Die Außentemperatur in den letzten 2 Wochen lag bei ungefähr 18 °C. Irgendwie will da keine Vorweihnachtsstimmung aufkommen. Da ich sowieso ein Weihnachtsmuffel bin ist das aber nicht so schlimm 🙂

Griechenland – Was für ein schönes Land

Griechenland – Was für ein schönes Land

Am nächsten Tag mache ich mich auf die Felsenklöster von Meteora zu besichtigen. Bereits beim Austieg zum ersten Kloster über eine sehr steile Treppe schnaufe ich wie eine Dampflock.

Bis oben muß ich 3 x Rast einlegen. Offensichtlich bin ich keine 20 mehr und meine Kondition läßt sehr zu wünschen übrig. Oben angekommen ist der Ausblick überwältigend.

Das Kloster an sich ist, bedingt dadurch das es auf einem nur recht schmalen Felsen steht relativ klein aber interessant. Früher gab es die Treppen zu den Klöstern noch nicht und alles wurde mittels einer Winde auf den Felsen gezogen. Sicher, aber mühsehlig.

Insgesamt ist die Landschaft in der Nähe der Klöster atemberaubend. Irgendwie will man am liebsten alle paar Meter anhalten und den Ausblick genießen.

Der Aufstieg zum zweiten Kloster geht etwas besser. Ich brauche nur 2 x eine Rast einzulegen.

Ich hatte mir vorgenommen mindestens drei der Klöster zu besichtigen. Leider hatte das größte an diesem Tag geschlossen. Ich habe es mir nur von außen angesehen. Danach hatte ich irgendwie keine Lust mehr. Meiner Meinung nach sehen die Klöster sowieso von außen interessanter aus als von innen.

Nach einer weiteren Nacht auf dem Campingplatz mache ich mich dann auf den Weg in Richtung Olymp, dem „Sitz der Götter“.

Ich suche mir bei der Routenplanung meistens die ganz kleinen Straßen aus. Da erlebt man zwar manchmal Überraschungen (siehe unten) aber es herscht wenig Verkehr.

Immerhin ist dieser Teilabschnitt der Straße sichtbar gesperrt. Es führte dann ein ziemlich schlechter Feldweg in weitem Bogen drum herum.

Irgendwie ist es manchmal witzig und läßt einen Deutschen auch oft mit dem Kopf schütteln wie hier und auch in den anderen von mir bereisten Ländern auf Gefahren in oder an der Fahrbahn aufmerksam gemacht wird.

In der Ukraine steckten in den sehr tiefen Löchern meist irgendwelche Äste und guckten über den Fahrbahnrand hinaus damit man sieht das man dort nicht lang fahren sollte. In Rumänien, Bulgarien und noch mehr in Griechenland wird sich mit allem beholfen was man grade finden kann. Sehr oft ist grade bei den schmalen Passstrassen ein Teil am Rand abgerutscht oder stark abgesenkt.

Dort wird dann mit Steinen, Kartons, Ästen und manchmal sogar mit einem Warnkegel davor gewarnt dort durchzufahren. Ich hatte es schon, daß die gesamte rechte Fahrbahnseite an einer Stelle um einen halben Meter abgesenkt war, kurz hinter einer Kurve. Dort stand dann an jeder Seite ein Karton und mehrere Steine. Nachts ist das nicht so effektiv denke ich.

In Deutschland würde die Straße komplett gesperrt. Ich mußte, als ich durch die vielen Schlaglöcher in der Ukraine gehoppelt bin sehr lachen als ich in der Tagesschau-App lesen mußte das in Deutschland eine komplette Straße wegen eines großen Schlaglochs gesperrt wurde.

Solange man in Griechenland durch bergige Regionen fährt, und die gibt es hier oft :-), kann man ziemlich sicher sein das man fast ausnahmslos sehr kurvige Strecken erwischt. Ehrlich gesagt hatte ich das von Griechenland nicht so erwartet. Die Ausblicke sind meistens klasse.

Da ich auf der Reise festgestellt habe, daß ich dazu neige mein mir selbst festgesetztes Tagesbudget gerne zu überreizen, campe ich inzwischen mehr wild. Am Anfang war das alleine Campen mitten in der Pampa für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Man hört in der stockdusteren Nacht Dinge die man vorher nicht wahrgenommen hat und der Kopf schaltet dann gleich auf Alarm. Das vergeht aber mit der Zeit. Das einzige mal das ich wirklich einen tierischen Schreck bekommen habe war in Bulgarien als mir in einen fast lichtlosen Nacht eine Eule nur knapp 2 Meter über meinem Kopf Hallo gesagt hat.

Meistens brauche ich etwas länger um einen geeigneten Platz zum Campen zu finden. Mein Zelt ist zu groß um es nur hinter zwei Büschen verstecken zu können und ich möchte nicht von allen gesehen werden. Außerdem habe ich das Problem, daß ich mit dem Gespann nicht an alle geeigneten Stellen heranfahren kann ( zu matschig, zu schmal, zu steil …).

Die Gegend rund um den Olymp ist wirklich sehenswert. Teilweise bin ich absichtlich Strassen gefahren von denen ich wußte, daß sie Sackgassen sind. Dementsprechend habe ich auch viele Bilder dort gemacht.

In den Bergen gibt es viele Plätze mit Bergquellen. Inzwischen bin ich dazu übergegangen nicht mehr jeden Tag Wasserflaschen zu kaufen und dadurch immer ein unnützes Müllaufkommen zu schaffen sondern fülle mein Wasser an diesen Quellen auf.

Vom Olymp aus bin ich dann erst Richtung Westen, um die dortigen Berge zu erkunden, gefahren.

Manchmal glaube ich dem Navi allerdings nicht so ganz. In diesem Fall müßte mein Motorrad eher eine Bergziege sein um den angeblichen Weg zu meistern.

Die schönsten Strecken findet man meistens nur durch Zufall. In diesem Fall habe ich von einer Passstrasse aus gesehen, daß auf der anderen Seite des Tals eine sehr kurvige Strecke langführt. Laut Googlemaps eine Sackgasse aber der Umweg hat sich gelohnt.

Auf ca. 1500 m Höhe versperrt dann ein Militärposten mit Schlagbaum den weg. Kaum habe ich das Motorrad abgestellt höre ich von unten andere Motorräder ankommen. Die ersten seit einigen Tagen die ich sehe. Es sind 3 griechische, sehr nette Biker mit denen ich dann schnell ins Gespräch komme. Die obligatorischen Fotos müssen natürlich auch gemacht werden.

Beim Wildcampen ist mein Tagesablauf anders als auf dem Campingplatz. Ich gehe meist früh ins Bett und wache entsprechend früh auf. Manchmal noch vor Sonnenaufgang.

Fast ausnahmslos Kurven zu fahren zeigt sich auch schnell am Hinterreifen.

In einem Bogen fahre ich wieder zurück in Richtung Osten und Mittelmeer. Ich will mir die Halbinsel am Pagasitischen Golf mal genauer ansehen. Auf dem Weg dorthin mache nochmal fleißig Bilder.

Die Halbinsel ist ein Traum. Hohe Berge, klasse Strassen, super Aussichten. Teilweise führen die schmalen Straßen durch Bergdörfer.

In Griechenland stehen gefühlt auf der Hälfte der Fläche Olivenbäume. Normalerweise ein ganz netter Anblick wie dieses knorrige Exemplar.

Das Problem für mich ist nur, daß gerade die Olivenernte in vollem Gang ist und mir somit alle Plätze an denen die Bäume stehen nicht zum Wild Campen zur Verfügung stehen da bereits nach Sonnenaufgang jede Menge Leute in den Olivenhainen herum springen.

Ich habe mir für die nächste Nacht ein günstiges Hotel an der Westküste der Halbinsel gebucht. Als ich meinen Hinterreifen genauer ansehe buche ich einen Tag länger um den Reifen zu wechseln. Auf dem Stahlgewebe fährt sich irgendwie nicht so gut.

Das Hotel steht 50 m vom Meer entfernt. Abends bewundere ich einen super Sonnenuntergang.

Die Natur scheint hier, bedingt durch die immer noch herrschenden 20 °C etwas durcheinander geraten zu sein. Neben dem Mandarienbaum vor meinem Fenster steht ein anderer Baum in voller Blüte und Bienen summen wie verrückt darin herum. Und das Ende November.

Ich beschließe am nächsten Tag, daß ich keine Lust habe den Reifen selbst zu wechseln und fahre ins 25 Km entfernte Volos wo ich einen Reifenhandel mit sehr netten und hilfsbereiten Leuten finde. Der Reifen ist schnell aufgezogen. Ich entschließe mich dazu jetzt doch die hintere Radnabe auszutauschen die ich schon seit Bulgarien mit mir rumschleppe. Der Radlagersitz war bereits dort schon etwas ausgeschlagen und die Gelegenheit ist günstig. Die Leute der Werkstatt stehen mir dabei tatkräftig zur Seite. Zum Schluss noch ein Abschiedsbild und dann gehts wieder ins Hotel.

Mit neuem Reifen macht das Fahren dann doch wieder mehr Spass. Das interessante für mich an dieser Halbinsel ist das Meer und hohe Berge sehr dicht zusammen liegen. Beim Fahren bekommt man beides immer im Wechsel zu sehen.

Nachmittags fange ich langsam an mich nach einem Platz fürs Campen umzusehen. In Googlemaps finde ich eine kleine Bucht die sehr vielversprechend aussieht. Schlechte Wege machen mir schon lange nicht mehr wirklich etwas aus aber die 3 Km zur Bucht hatten es in sich. Der einspurige führte direkt an der Steilküste lang. Teilweise ging es direkt neben der Straße fast senkrecht nach unten. Nach mehrmaligem Aufsetzen habe ich es dann bis kurz vor die Bucht geschafft.

Die letzten 100 Meter zur Bucht habe ich mich dann aber doch nicht mehr getraut. Zu groß die Gefahr dort nicht wieder heraus zu kommen. Also die ganze Strecke wieder zurück.

Zu guter letzt habe ich dann noch ein schönes Plätzchen unter bereits abgeernteten Olivenbäumen gefunden.

Ein bißchen zu sehen war mein Zelt von der Straße her. Abends im Dunkeln kam dann kurz ein Auto (ohne Licht) bis kurz vor meinen Zeltplatz. Bis ich aus dem Zelt raus war hatte der Fahrer schon wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Vermutlich war es der Besitzer des Hains. Die Griechen sehen es nicht so eng mit Wildcampen. Es ist zwar eigentlich nicht erlaubt, wird aber, zumindest von allen die ich getroffen habe, toleriert.

Mein nächstes Ziel ist jetzt eine Insel. An diesem Tag baue ich mein Zelt auf einem verlassenen Sportplatz auf. In der Ferne sehe ich schon dunkle Wolken und höre das Gewitter. Kurz nach 19 Uhr fängt es dann an wie aus Eimern zu gießen. Lauter Donner und jede Menge Blitze lassen mich zeitweise etwas unwohl fühlen.

Als ich nach einiger Zeit sehe das langsam Wasser ins Zelt eindringt fange ich an das Wasser aufzuwischen. Dabei fühlt sich der Zeltboden mehrwürdig an.

Das Zelt schwamm auf ca. 5 cm Wasser auf. Dafür war es noch relativ dicht. Als erstes alle Sachen im Zelt auf den Stuhl und Tisch aufgetürmt. In der Nähe stand ein kleines Gebäude das ich mir schon am Nachmittag angesehen hatte. Das Dach schien mir noch relativ dicht zu sein, der Boden allerdings war mit Dreck und Vogelscheiße belegt.

Als erstes nachgesehen ob dort auch Wasser drin stand. Das Dach war dicht und im Raum war es trocken. Dann einige Male zum Zelt gewatet und meine Sachen in dem Raum eingelagert. Ich weiß jetzt immerhin, daß meine Daytonastiefel wirklich wasserdicht sind 🙂 .

Die Nacht war für mich nicht sehr erholsam. Am nächsten Morgen ist der Spuk zuende. Die Sonne kommt raus und der See rund um mein Zelt ist verschwunden. Im Zelt selbst ist erstaunlich wenig Wasser. Alles ausgewischt und in der Sonne trocknen lassen.

Selbst bei genauerem Hinsehen kann ich auch an diesem Morgen nicht erkennen das an der Stelle an der das Zelt stand eine kleine Senke ist. Naja, heute bin ich genau ein halbes Jahr unterwegs und das ist doch mal ein Ereigniss das in Erinnerung bleibt.

Also alles positiv sehen. So schlimm wars doch gar nicht. Der Kaffee hat inzwischen die Müdigkeit vertrieben und meine Klamotten sind wieder trocken.

Trotzdem mache ich an diesem Tag so gut wie keine Bilder.

Kurz vor der Zufahrt zu der Insel Euböa campe ich nochmal.

Die Insel hat ebenfalls viele hohe Berge und jede Menge kurviger Straßen. In den Bergen scheint es auf großen Flächen in den letzten Jahren Waldbrände gegeben zu haben. Sehr interessant wie schnell sich die Natur das Gebiet wieder erobert.

Auf den Bilder das ist übrigens kein Nebel sondern es sind Wolken 🙂 .

Mein Navi will einen Streckenabschnitt auf der Ostseite der Insel nicht als Route annehmen. Ich fahre trotzdem dort lang. Wieder ein etwas schlechterer Weg. OK Navi du hast ja Recht gehabt. War trotzdem schön.

Nach einer verregneten Nacht macht mein Motorrad morgens schon beim Starten Probleme. Beim Fahren will es das Gas bei niedriger Drehzahl nicht richtig annehmen. Mitten in einem Ort ist dann erst mal Schluß. Der Linke Zylinder läuft nicht mehr mit. Also Werkzeug ausgepackt und geschraubt.

Da kein Zündfunke sichtbar war habe ich zuerst Zündkerze und Stecker der linken Seite ausgetauscht. Das wars nicht. OK, dann die CDI Einheit gewechselt. Das wars auch nicht. Als letztes die Zündspulen ausgetauscht und siehe da. Sie läuft wieder.

Allerdings habe ich jetzt den gegenteiligen Effekt. Jetzt nimmt der Motor das Gas bei Mittlerer und Höherer Drehzahl nicht mehr an. Ich habe mir sowieso für diesen Tag wieder ein günstiges Hotel gebucht und verlängere beim Einchecken die Buchung um weitere 2 Tage. So kann ich in Ruhe meinen Bericht schreiben und morgen nochmal nach dem Fehler suchen.

Zur Zeit bin ich daran mir eine Arbeitsstelle für den Winter zu suchen und habe bereits mehrere Hosts angeschrieben auf denen man Kost und Logie frei hat wenn man arbeitet. Mal sehen wohin es mich verschlägt.

Griechenland – Eigene Dummheit und warum Metall auf Metall nicht reibt

Griechenland – Eigene Dummheit und warum Metall auf Metall nicht reibt

Am nächsten Tag mache ich mich trotz regnerischer Wettervorhersage wieder auf um weiter an der Küste lang zu fahren. Langsam werden die Bäume bunter und man merkt anhand der vielen Blätter auf der Straße das es Herbst wird. Die Temperaturen liegen immer noch über 20 °C.

Bei leichtem Nieselregen an diesem Tag macht das fahren nicht wirklich Spass.

Ich will mir an der Küste eine Burgruine anschauen.

Im Nieselregen und nicht sonderlich gut konzentriert folge ich den Angaben meines Navis und lande unvermittelt auf einem sehr abschüssigen schmalen Schotterweg. Im oberen Bereich ist hier an ein Wenden nicht zu denken und so fahre ich, immer noch etwas im Tran, 20 m weiter nach unten wo der „Weg“ etwas breiter wird. Dort bemerke ich das es sich um eine Sackgasse mit einem weiterführenden Fußweg handelt. Na Klasse. Super gemacht Navi.

Das Wenden bekomme ich noch hin, fahre mich aber dann in dem losen Schotter komplett fest. Ein Versuch mit Schneeketten aus dem Loch wieder rauszukommen endet damit, das die Kupplung den Geist aufgibt. Es gibt Tage da sollte man einfach im Bett bleiben.

Inzwischen regnet es richtig und ich baue erst mal mein Tarp auf um nicht komplett nass zu werden. Die Blöße den ADAC jetzt anzurufen und mich mit einer Winde aus der Sackgasse ziehen zu lassen will ich mir nicht geben. Das wäre zu peinlich. Über so viel Blödheit würden alle lachen.

Ich entscheide mich dafür zu versuchen das Motorrad zumindest bis zum oben gelegenen Parkplatz mit meiner Winde herauszuziehen und dann eventuell den ADAC anzurufen. Jetzt bin ich doch froh darüber, daß ich die Winde, ein dünnes 10 m langes Stahlseil und Spanngurte mithabe.

Das erste Problem besteht darin das Stahlseil irgendwo festzumachen. Zuerst finde ich Halt an einem großen Stein, weiter oben dann an einigen Bäumen. Alle 1-1,5 m muß ich Steine unter die Reifen legen und die Winde neu einhängen da das Gewicht des Motorrades zu groß ist und ich, je mehr auf der Winde aufgerollt ist, immer mehr Kraft aufwenden muß um diese zu drehen.

Nach 4 h harter Arbeit bin ich kltschnass geschwitzt, habe das Motorrad aber wieder auf ebenem Boden.

Die Kupplung greift nach einigem Nachstellen immerhin noch ein bisschen so das ich mit etwas mehr als Standgas fahren kann. So geschwitzt wie ich bin suche ich das nächste Hotel, egal zu welchem Preis. 1 km weiter checke ich für die Nacht ein.

Ich habe mich dazu entschieden so weit wie möglich selbst zu fahren und die Route in Richtung Thessaloniki umgeplant. Dort hatte ich sowieso schon ein Hostel (Jugendherberge) für 2 Tage gebucht. Auf Anfrage teilen die mir mit, daß es kein Problem ist früher dort einzuchecken. Das Hostel ist günstig (14 Euro die Nacht) und ich kann dort wieder mal auf Erstzteile für die Kupplung warten.

Die 100 Km schaffe ich bei sehr langsamer Fahrweise und nur gering dosiertem Gas. Sobald ich mehr Gas gebe rutscht die Kupplung durch. Sogar die letzten 100 m die steil zum Hostel ansteigen fährt meine CX aus eigener Kraft.

Ich checke im Hostel ein und bekomme mein Bett in einem 5-Bettzimmer. Wieder eine neue Erfahrung für mich. Ich habe einen sehr leichten Schlaf und habe vor der ersten Nacht Bedenken das ich mit anderen Leuten zusammen in einem Raum schlecht schlafen werde. Aber dank Ohrenstopfen ist das gar kein Problem.

Bereits bei meiner Ankunft komme sehr schnell mit einigen der anderen Gäste ins Gespräch. Es sind so viele verschiedene Leute hier das die Zeit schnell vergeht und man immer mit jemandem quatschen kann.

In der Zwischenzeit habe ich mit Karsten und Ralf besprochen welche Teile ich benötige. Ralf hat mir dabei wieder mit Rat und Tat zur Seite gestanden und Karsten hat die Teile aus meinem Ersatzmotor ausgebaut und zu Sabine gebracht.

Sabine hat dann das Paket versendet. Danke nochmal an alle.

In der Wartezeit schließe ich mich einigen (jüngeren) Leuten aus dem Hostel an und erkunde die Stadt. Wir machen eine geführte Tour mit (Free Walking Tour) und lassen uns die Altstadt zeigen.

Danach gehen wir zusammen essen.

5 Nationen und 3 Kontinente zusammen 🙂 . Ein richtig interessanter und geselliger Abend.

Am nächsten Tag gehen wir zusammen eine Kapelle mit einem großen sehr guten Mosaik besichtigen.

Danach machen wir uns zusammen im Hostel einen Salat. Die Menge war etwas großzügig dimensioniert und wir haben das halbe Hostel mit Essen versorgt.

Abends suchen wir uns einen Platz ganz oben in der Altstadt auf einer alten Burgmauer um nochmals den Sonnenuntergang zu sehen. Mit meiner Höhenangst hatte ich hierbei etwas Probleme. Ich bin nur etwa die Hälfte der Mauer hinaufgegangen und mußte dann aufgeben. Die anderen sind dann zu mir zurückgekommen und haben sich dazugesetzt. Fand ich sehr anständig 🙂

2 Tage später ist das Paket mit den Ersatzteilen aus Deutschland angekommen und ich habe mich dann endlich daran gemacht die Kupplung an meinem Motorrad zu demontieren. Vorher noch schnell eine große Ratsche und Öl in der Stadt eingekauft. Beim Demontieren hatte ich einige Schwierigkeiten die Halterungsmutter der Kupplung zu lösen und habe mir einen Bolzen der Kupplungsmittelplatte abgerissen.

Na Klasse. Mein erster Gedanke war, super, nochmal auf ein Paket warten. Im CX-Forum habe ich dann aber eine Reparaturanleitung gefunden und hatte zufällig auch die benötigte Schraube und den passenden Gewindebohrer dabei.

Komisch das die Kupplung nicht mehr funktioniert hat. Ich dachte immer Metall auf Metall reibt auch gut.

Kurze Testfahrt. Alles wieder in Ordnung. Super. 8 Tage im Mehrbettzimmer haben in mir das Bedürfnis danach ein bisschen Privatsphäre zu haben anwachsen lassen.

In den letzten Tagen im Hostel habe ich Freundschaft mit einer kleinen Katze geschlossen die dort herum lief. Der Besitzer mag keine Katzen also mußte ich immer bis nach 23 Uhr mit dem füttern warten, wenn niemand mehr da war. Tagsüber wurde nur gekrault 🙂

In Thessaloniki gibt es sehr viele Straßenkatzen. Alle sind gut genährt. Überall sieht man Katzenfutter am Straßenrand oder den Ecken ausgelegt. Ich glaube in dieser Stadt haben es Hunde schwer 🙂

Das Hostel kann ich übrigens sehr empfehlen. Es ist günstig und sehr sauber, zentral gelegen und alle sind super nett.

Am nächsten Tag fahre ich weiter.

Eigentlich war mein nächstes Ziel der Berg Olymp. Da ich mir nicht sicher bin ob ein dortiges Hostel bzw. Campingplatz geöffnet hat und es an den beiden darauf folgenden Tagen regnen soll plane ich kurzfristig um. Ich campe eine Nacht wild und fahre dann über kleine Bergstrassen in Richtung der Meteoraklöster weiter. Das war eigentlich mein übernächstes Ziel. Hier weiss ich aber das der dortige Campingplatz geöffnet hat.

Bereits morgens liegt eine dichte, dunkle Wolkendecke am Himmel. Aber, „wenn Engel reisen“ hat mal jemand zu mir gesagt wird alles gut 🙂 .

Den ganzen Tag finde fahre ich in Richtung der helleren Wolkenstellen und außer stellenweise ein bisschen Nieselregel bleibe ich trocken. Die Straßen führen zum Teil über Pässe mit bis zu 1300 m Höhe. Teilweise hängen die Wolken tiefer so das ich an manchen Stellen hindurchfahre.

Auf dem Campingplatz angekommen schlage ich gleich mein Zelt auf und nur eine Stunde später regnet es wie aus Eimern.

Irgendwie scheinen Katzen mich zu mögen. Während ich den Bericht schreibe haben mich wieder 2 kleine Katzen als Schlafunterlage auserkoren 🙂

Heute mache ich noch Pause und morgen will ich mir die Felsenklöster von Meteora ansehen.

Griechenland – Olivenbäume und Kurven

Griechenland – Olivenbäume und Kurven

Der Schweisser in Sevilevo hat gute Arbeit geleistet. Der Schwingenarm der Beiwagenfederung ist wieder in Ordnung.

Nachdem ich noch die hinteren Bremsbeläge ausgetauscht habe verlasse ich am nächsten Tag das Motocamp um Richtung Griechenland zu fahren.

Ich will in dem Dreiländereck Bulgarien – Türkei – Griechenland die Grenze passieren. Nach einer weiteren Nacht auf einem Bulgarischen Campingplatz in der Nähe der Grenze fahre ich an einem kleinen Grenzübergang 30 Km unterhalb von Swilengrad nach Griechenland. Wieder ein neuer Aufkleber auf meinem Koffer.

Bereits auf den ersten Strassen in Griechenland ist der Fahrbahnrand voller weisser Teile. Ich denke schon „Oh mann das ist ja so verdreckt wie in Mazedonien“. Als ich dann das erst mal anhalte sehe ich das es kein Plastik sondern Baumwolle ist. Wieder was dazu gelernt. Ich wußte nicht das in Griechenland Baumwolle auf vielen Feldern angebaut wird.

Auf herrlichen kleinen Strassen quer durch den Dadia-Lefkimi Nationalpark fahre ich bei strahlendem Sonnenschein Richtung Süden. Mehrere Stunden habe ich hier kein anderes Fahrzeug gesehen.

Ich habe beschlossen wieder mal wild zu campen. Auf der Suche nach einem geeigneten Platz komme ich aber dank Google-Maps etwas auf Abwege. Mein Ziel ist ein Fluss zu dem aber nur Feldwege führen.

Laut Google-Maps soll diese Stelle eine Verbindung zwischen zwei Feldwegen sein. Ich habe nichts gegen ein bißchen Offroad aber da bräuchte ich schon einen Vollcrosser. Also wieder umdrehen und 3 Km zurückfahren.

Nach einigem Suchen habe ich dann praktisch unter einer Brücke gecampt. Das war der einzige halbwegs grade Platz den ich finden konnte.

Als nächstes wollte ich dann an die Mittelmeerküste. Noch ein Stück durch den Nationalpark gefahren.

Am Abend vorher habe ich gesehen das auf meinem Weg die Insel Thassos liegt. Von der hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Ich beschließe kurzfistig mir die Insel anzusehen.

Einen Platz zum schlafen zu finden erweist sich dann doch als etwas schwierig. Ende Oktober haben bereits alle Campingplätze und die meisten Hotels und Pensionen zu. Nach einigem herumfragen finde ich dann ein Hotel in dem ich mich für 2 Tage einquartiere.

Am nächsten Tag mache ich mich dann ohne Gepäck daran die Insel zu erkunden. Als erstes fahre ich nach Kastos, einem auf einem Berggrad gelegenen Bergdorf mit einer ehemaligen Wehrkirche. Auf dieser Insel sind praktisch alle Straßen ein Motorradfahrertraum und der Ausblick von dem Dorf aus ist herrlich.

Nach einem großen Eis in der Inselhauptstadt Limenas und einer kompletten Inselumrundung (insgesamt 130 Km 🙂 ) kehre ich in das Hotel zurück.

Am nächsten Tag fahre ich wieder mit der Fähre zurück aufs Festland und weiter Richtung Norden zu dem Rodopi Mountain Nationalpark.

Mitten in den Bergen liegt hier ein Stausee. Landschaftlich und Kurvenmäßig ein Traum ist die Straße am Stausee lang.

Leider ist die Straße dann kurz hinter der Staumauer wegen Erdrutsch gesperrt.

Ich drehe also um und suche einen Platz zum wildcampen. Zwischendurch treffe ich noch ein paar sehr nette griechische Motorradfahrer. Die Frau des einen ist Deutsche. Leider merken wir beide das aber erst beim Verabschieden. Ich hatte mit Ihrem Mann auf Englisch gesprochen und Englisch konnte sie nicht. War ein sehr nettes Pläuschchen.

Die Motorradfahrer erzählen mir ganz nebenbei, daß es in diesen Bergen auch Bären gibt. Die sollen aber kleiner sein als die in Bulgarien (das beruhig mich ungemein 🙂 ). Naja, es ist schon spät und kurze Zeit später finde ich dann ein schönes Plätzchen zum Campen direkt an einem Fluß.

Ich überstehe die Nacht gut und ohne von Bären gefressen zu werden :-). Weiter gehts in Richtung der Stadt Drama. Ich will die Straße die vom Erdrutsch gesperrt war von der anderen Seite her nochmal anfahren.

Auf dem Weg dorthin komme ich an einem Schild vorbei das anscheinend extra für mich aufgestellt wurde (die wußten sogar das ich 50 Jahre alt bin 🙂 )

Die Strassen heute sind klein aber schön zu fahren. Die Temperatur liegt immer noch die ganze Zeit über 20°C. Nur Nachts wird es, vor allem in den Bergen schon etwas kühl. Dank meinem guten Schlafsack habe ich damit aber kein Problem.

Ich schaffe es an dem Tag nicht eine halbwegs befahrbare Straße in Richtung des Erdrutsches am Stausee zu finden und lande immer wieder in Sackgassen oder auf sehr schlechten Feldwegen. Aber kein Problem. Es macht trotzdem Spass. Am Abend finde ich ein etwas unterhalb der Straße gelegenes Plätzchen an dem ich Zelten kann. Wieder das komische Gefühl bezüglich der Bären da aber ich markiere fleißig mein Revier und werde in der Nacht in Ruhe gelassen.

Kurz nachdem ich am nächsten Morgen losgefahren bin läuft ungefähr 50 m vor mir etwas zügig über die Straße. Im ersten Moment begreife ich gar nicht war ich da gesehen habe. Nach über 16000 Km Fahrt meinen ersten Bären. So nah an meinem Campplatz. Oh,Oh. Entweder sind die Bären hier in Griechenland wirklich kleiner oder das war kein ausgewachsenes Exemplar. Sah eher aus wie ein zu groß geratener Teddybär. Ich wollte ihn trotzdem nicht beim Campen in meiner Nähe haben 🙂 .

Ich mache heute noch einen großzügigen Umweg in Richtung der Bulgarischen Grenze und fahre über Serres wieder in Richtung Mittelmeer.

Auf einer kleinen Bergstraße kurz vor Serres treffe ich nochmal 3 griechische Biker. Wir unterhalten uns einige Zeit sehr nett. Es werden wieder fleißig Bilder von meinem Motorrad gemacht. Ich frage ob sie mit meiner Kamera mal ein Bild nur von mir und meiner CX machen können. Was sie auch netterweise machen.

Ich habe vor einiger Zeit eine Anfrage einer Gespannzeitschrift bekommen ob ich einen Artikel über meine Reise schreiben könnte. Ich hatte nach einigem Zögern zugesagt und auch den Artikel und Bilder an die Zeitschrift versendet, hatte aber Probleme ein vernünftiges Titelbild hinzubekommen. Das habe ich jetzt endlich.

Da 2 Tage Regen vorhergesagt waren habe ich mich im Moment in einem Hotel einquartiert

Bulgarien – Schwarzes Meer

Bulgarien – Schwarzes Meer

Zusammen mit Ivo vom Motocamp bin ich zu einer Hinterhof-Werkstatt in Sedilevo gefahren. Der ältere Herr dort hatte es wirklich drauf. Ich habe ihm erklärt das ich einen anderen Schalthebel brauche da ich den ersten Gang, bedingt dadurch das der Hilfsrahmen des Motorrads im Weg ist, nicht mehr schalten kann. Innerhalb kürzester Zeit hat er mir einen neuen Schalthebel (ich hatte noch einen alten mit Wellenverzahnung da den wir benutzt haben) gebaut und den gebrochenen Gepäckträger repariert. Top.

Da die vordere Bremse nicht mehr so richtig gut funktionierte habe ich auch nach den Bremsbelägen geschaut. Komisch das die nicht mehr gebremst haben.

Nun konnte ich endlich weiterfahren. Die neuen Reifen waren in der Zwischenzeit auch aus Deutschland angekommen. Mein nächstes Ziel war die Küste des bulgarischen schwarzen Meeres. Auf dem Weg dorthin habe ich noch eine kleine Feldsenkirche in Iwanowo besichtigt.

Fast an der rumänischen Grenze habe ich dann, nachdem ich 2 Tage auf einem kleinen Campingplatz direkt am Meer gezeltet habe (als einziger Gast), einen super Platz zum wild campen direkt am Meer gefunden.

https://youtu.be/lksyCLxqetw

Dort hat es mir super gut gefallen. Ich hatte 4-5 Km Strand nur für mich alleine.

Um Peter, der in unserem letzten Urlaub in der kalten Ostsee ins Wasser gegangen ist zu zeigen, das ich auch ein harten Kerl bin, habe ich mich dann entschlossen es im schwarzen Meer auch zu probieren. Da ich ein bekennendes Weichei bin war der Besuch im Wasser nicht sehr lang (Wassertemperatur gefühlt 15 C°)

Nach 3 schönen Tagen, an denen ich einige Kilometer am Strand lang gewandert bin, bin ich dann weiter Richtung Süden an der Küste lang gefahren. Nach einer Besichtigung der Burgruine von Kaliakra, die auf einer Felsenspitze direkt am Meer liegt habe ich für die nächsten 2 Tage in einem Hotel übernachtet da ich eine Dusche dringend nötig hatte. Vor dem Hotel hing sogar eine Begrüßungsleuchtreklame für mich (die haben nur den Namen nicht richtig geschrieben)

Kurz vor Varna habe ich noch das Aladja-Felsenkloster aus dem 12. Jahrhundert besichtigt.

Mein Ziel war eigentlich ein Campingplatz ein ganzes Stück unterhalb von Varna, nicht weit vom Meer. Der hatte aber bereits geschlossen. Ich habe mir dann ein schönes Plätzchen direkt an der Küste gesucht und dort gecampt. Die besten Plätze findet man irgendwie nur durch Zufall.

Ich hatte bei meinem letzten Besuch im Motocamp Bulgarien bei der Reparatur des Motorrads bemerkt das der Radlagersitz des Hinterrades schon wieder ausgeschlagen ist und deshalb Sabine gebeten nochmals ein Paket mit dem Teil (das mir Ralf wieder mal fix incl. Lagerwechsel besorgt hat) und einem weiteren Reifen zuzusenden. Also nochmal auf den Weg zum Motocamp gemacht. Am ersten Tag wild gecampt an einem kleinen See. Am zweiten an einem Stausee (mit wenig Wasser)

Witzig fande ich dann , als ich meine Trackerpunkt der Fahrt nachgesehen habe, das ich laut denen durchs Wasser gefahren bin.

In den letzten Tagen habe ich Probleme mit der Beiwagenfederung gehabt. Das Rad hängt tief im Radkasten und der Beiwagen hat keine merkbare Federung mehr gehabt. Als ich unterwegs nachgesehen habe habe ich festgestellt das sich der untere Halter der Beiwagenfederung komplett verbogen hat. Ich bin also relativ langsam und vorsichtig zum Motocamp zurückgefahren.

Dort angekommen habe ich mich gleich daran gemacht die Beiwagenschwinge auszubauen. Leider gab es dabei ein Problem. Welcher Idiot von Konstrukteur läßt es sich einfallen eine Schraube mit einem 17er Imbus an einem Motorrad zu verarbeiten. Die Größe hat noch nicht mal ein Autoschrauber da.

Aber wieder mal Glück gehabt. Nach einem ersten mißlungenen Versuch mit einer auf einer Schraube aufgeschweißten Mutter, die dann abgerissen ist, hat mir ein anderer Reisender geholfen. Der hatte in seinem Truck ein Stück einer 17er Sechskantstange und hat mir davon etwas abgeschnitten.

Das Paket ist im Moment noch nicht angekommen und heute wollen wir zu dem Autoschrauber um die Schwinge reparienen zu lassen und neue Lager für die Schwinge zu besorgen. Es wird alles wieder gut 🙂