Bulgarien – Motocamp Idilevo

Bulgarien – Motocamp Idilevo

Im Motocamp ruhe ich mich erst einmal aus und warte auf das Paket mit den Ersatzteilen und Reifen aus Deutschland.

Hier lerne ich jede Menge interessante Leute kennen. Stew, den ich schon aus Rumänien kenne ist auch hier. Mit Martina, die hier ebenfalls ein paar Tage Station macht, fahre ich an einem Tag in die nahe gelegene Stadt Weliko und wir schauen uns die Burgruine an.

Danach fahren wir über kleine Strassen zurück zum Motocamp und schauen uns auf dem Weg noch einen Wasserfall an..

Am nächsten Tag beschließen wir eine Tour zu einem Monument aus der kommunistischen Zeit zu machen. Diese führt uns über den Schipkapass. Das macht Spass.

Als nach einigen Tagen das Paket immer noch nicht angekommen ist beschließe ich ein paar Tage in das Rilagebirge im Westen Bulgariens zu fahren und danach wieder zum Motocamp zurück zu kommen.

Bei der Planung meiner Fahrtroute sehe ich, daß Mazedonien direkt in der Nähe des Gebirges anfängt. Ich überlege noch einen Umweg zu fahren und mir eine Woche lang Mazedonien anzuschauen, bin mir aber noch nicht sicher.

Als ich abends dann sehe, daß der Wein den ich gekauft habe aus Mazedonien ist sage ich mir, wenn er gut ist fahre ich, wenn nicht schaue ich mir Mazedonien im nächsten Jahr an.

Der Wein war gut 🙂 . Auf gehts nach Mazedonien.

Pannen oder was alles an einem Motorrad kaputt gehen kann

Pannen oder was alles an einem Motorrad kaputt gehen kann

  • Schweißnaht vordere Box gerissen (Slowakei)
  • Schrauben Radkasten Beiwagen verloren, Loch in mittlerer Zargesbox durch vibrierenden Radkasten (Ukraine)
  • Gepäckträger am Motorrad gerissen (Moldawien)
  • Hinterreifen platt (Rumänien)

CDI-Zündeinheit defekt (Rumänien)

  • Radlagersitz Hinterrad ausgeschlagen (Rumänien)
  • Antriebsverzahnung Kardan Hinterrad defekt (Rumänien)
  • Schrauben Radkasten Beiwagen verloren (Bulgarien)
  • Boden der mittleren Zargesbox ausgebrochen (Bulgarien)

Gepäckträger gerissen (Bulgarien)

Neue Querstrebe zwischen den Gepäckträgern

Schalthebel neu (1. Gang ging nicht mehr rein) (Bulgarien)

Neuer, selbstgebauter Schalthebel aus Rohr

Unterer Halter der Beiwagenfederung verbogen (Bulgarien)

Lager Beiwagenschwinge defekt (Bulgarien)

Radmutter Beiwagen verloren (Bulgarien)

Zusätzlich haben sich etliche Schrauben auf meiner Fahrt gelößt (unter anderem auch alle 4 Beiwagenhalterungen am Motorrad) und aus dem Motor läuft etwas Öl weil sich der Simmerring vom Lüfter verabschiedet hat.

Kupplungsscheiben komplett zerstört (Griechenland)

Beim Ausbau der Kupplung Kupplungskorb beschädigt (Griechenland)

CDI Einheit Zündung defekt. Einbau einer Ignitech Zündeinheit (Griechenland)

Wellendichtring am Lüfter defekt (Griechenland). Die Aktion musste ich zweimal machen weil ich bei dem ersten Mal den falschen Wellendichtring eingebaut hatte.

Hilfsrahmen und Rahmen gebrochen (Griechenland)

Große Löcher in beiden Auspuffendtöpfen (Griechenland). Habe einen guten Schweisser gefunden der mir die Sachen repariert hat.

Hinterreifen Platt (Serbien). Dank zwei hilfsbereiten Bikern konnte ich weiterfahren (Ersatzschlauch ist geplatzt)

Gewinde der Zylinderkopfdeckelschraube ausgerissen (Montenegro). Bei dem Reparaturversuch habe ich den Zylinderkopf komplett demoliert (Loch zu groß gebohrt). Bin mit Spanngurt als Notlösung weiter gefahren.

Austausch rechter Zylinderkopf (Bulgarien)

Bozen Hinterradschwinge abgerissen (Griechenland)

Pannen mit der Ural Ranger

Loch im Kolben (Italien )

Kupplung defekt (Türkei)

Lambdasonde linker Zylinder defekt (Türkei)

Getrieb defekt (Türkei)

13 Speichen gebrochen (Rumänien / Transalpinapass)

Drosselklappensensor defekt (Rumänien)

Batteriepole korrodiert (Serbien)

Kupplungsscheiben nach Geländeeinlage defekt (Sizilien)

Halter Lenkungsdämpfer gebrochen (Spanien)

Meine persönlichen Pannen bestehen darin das ich immer wieder Sachen vergesse oder verliere.

  • Komplette Kulturtasche auf Campingplatz vergessen 2x
  • Rucksack in Pension vergessen
  • Abdeckung Aussensteckdose am Beiwagen auf Campingplatz vergessen
  • Kompletten Beiwagengepäckträger verloren (Bulgarien)

Insgesamt sind es zwar inzwischen eine Reihe von Pannen gewesen, es ist aber für mich nicht so schlimm mal etwas zu reparieren oder mal ein paar Tage auf ein Paket zu warten.

Hier muß ich auch einmal einigen Freunden in der Heimat danken das sie für mich bereitstehen:

  • Sabine, die mit viel Geduld meine Paket verpackt, in meinem Chaos Ersatzteile sucht und die Pakete an meinen jeweiligen Standort versendet.
  • Carsten der im Moment meinen Ersatzmotor überholt, mal schnell dringend benötigte Teile am Motor abschraubt und vorbeibringt und wenn mein Chaos mit den zuhause gebunkerten Ersatzteilen zu groß ist Sabine beim Suchen hilft.
  • Bernd der mal schnell die Lager an der Radnabe tauscht bevor sie an mich versendet wird und immer ruhig meine aufkommende Panik bei einer erneuten Panne besänftigt.
  • Ralf der mal eben schnell Ersatzteile die ich benötige aus seinem eigenen Bestand vorbeibringt und mir immer mit seinem Rat bei Problemen mit dem Motorrad zur Seite steht.
  • Alle meine Freunde die mir nette Komentare auf meine Berichte zusenden und mir aus der Ferne beistehen.
  • Mein Vater der die überall verteilten Ersatzteile die ich habe zu Sabine bringt.
  • Mein Brüderchen der auf meinen an der Postadresse in Deutschland ankommenden Briefverkehr achtet.
  • Doru vom Motocamp Rumänien der mir ruckzuck Ersatzteile besorgt hat
  • Ivo vom Motocamp Bulgarien der mir Teile besorgt hat, die Reifen hat neu aufziehen lassen und mir den Kontakt zu einem super Autoschrauber und Schweisser vermittelt hat.
  • Herr Apel, bei dem ich die Ural gekauft habe. Top Service
  • Alle Helferlein die ich in dem jeweiligen Land bei Reparaturen hatte ob es der Top-Schweißer der meinen Gepäckträger besser als neu repariert hat ist oder der alte Mann der mir mitten in der Pampa beim Reifenwechseln geholfen hat.

DANKE an alle.

Bulgarien – Eine weitere Station auf meiner Reise

Bulgarien – Eine weitere Station auf meiner Reise

Der Grenzübertritt von Serbien nach Bulgarien (Grenzübergang Gradinje) verläuft genauso schnell und einfach wie die Einreise nach Serbien. Nach einer knappen halben Stunde bin ich über die Grenze.

Um nicht durch Sofia fahren zu müssen habe ich mich dazu entschlossen gleich auf kleine Nebenstraßen auszuweichen. Ich fahre durch bergige Landschaften mit herrlichen Kurven. Die Landschaft läßt mich, genauso wie in Serbien oder Rumänien, oft anhalten um den Ausblick zu genießen.

Abends mache ich Station auf einem kleinen Campingplatz. Der Standard ist hier sehr niedrig, der Preis dafür um so höher (10 Euro).

Für den nächsten Tag habe ich mir ein paar Strecken die auf der Landkarte nach Bergen und vielen Kurven aussahen (so gehe ich meistens bei meiner Streckenauswahl vor 🙂 ) herausgesucht. Vor allem die Strecke zwischen Sofia und Rebarkovo ist wirklich sehenswert. Ich drücke praktisch andauernd auf den Auslöser der GoPro. Bitte entschuldigt die vielen Bilder. Ich war einfach begeistert.

Zwischendurch sehe ich noch an einer Tankstelle ein anderes Gespann und muß es erst mal bewundern.

Unterwegs fülle ich mein Wasser meistens an den vielen Brunnen am Wegesrand auf. Bei dem hier hatte jemand Humor und hat ihn mit Plastikflaschen an die heutige Zeit angepasst. Dort habe ich allerdings kein Wasser aufgefüllt.

Ich habe mir als Ziel für diesen Tag einen in GoogleMaps als Campingplatz ausgewiesenen Ort in der Nähe von Malki Iskar herausgesucht. Die „Watermill“ entpuppt sich allerdings als Pension mit Parkplätzen an der Straße. Darauf habe, da ich das Motorrad nicht abschließen kann, keine Lust. Also fahre ich weiter und suche nach einem geeigneten Platz um wild zu Campen.

Auf einer extremen Holperstrecke finde ich dann einen halbwegs geeigneten Ort. Das Problem ist meistens das mein Zelt einfach zu groß ist. Entweder der Platz reicht nicht aus oder das Zelt ist von der Straße aus zu sehen.

Mein Zelt will ich erst kurz vor der Dunkelheit aufbauen also lese ich noch eine Weile mache mir Essen. Abends, nachdem ich mein Zelt aufgebaut habe, kommt eine kleine Herde freilaufender Kühe vorbei, schaut sich kurz mein Motorrad an und läßt sich dann ganz in der Nähe für die Nacht nieder. Nachts bewachen Sie mein Zelt. Ich fühle mich richtig sicher.

Der nächste Tag führt mich weiter durch wunderschöne Landschaften.

Ich habe mir für den Abend über Booking ein Hotel in Kalofer gebucht. Ich will erst in 2 Tagen im Motocamp Bulgarien sein, wo ich dann länger Rast machen will um auf ein Paket mit Reifen und anderen Kleinteilen die ich brauche zu warten. Bis dorthin ist es aber nicht mehr so weit. Also reduziere ich meine Tagesstrecken auf 120-150 Km und mache ein paar Umwege.

Für den nächsten Tag habe ich mir den Troyanpass als Anfangsstrecke herausgesucht.

Es sind nur noch ca. 150 Km bis zum Motocamp also suche ich heute relativ früh nach einem Platz um wieder wild zu Campen. Ich finde einige geeignete Stelle an der Paßstraße, allerdings sind alle entweder vermüllt oder übermäßig als Toilette benutzt. Ich gebe auf und fahre weiter, halte an jedem zweiten Feldweg an und sehe nach ob ich ein Plätzchen finde.

Irgendwann habe ich dann ziemlich die Schnautze voll vom suchen und fahre einfach einen ziemlich schlechten Feldweg bergauf in eine riesige verwilderte Obstwiese. Fast oben am Gipfel angelangt komme ich auf einen Teilbereich der eben und gemäht ist. Ein super Platz. Hier mache ich Station.

Als ich abend dann mein Zelt aufbauen will höre ich ein Auto den Weg hochfahren. Na klasse, denke ich. Es sind die Besitzer der Wiese, ein älteres Ehepaar. Für mich ist es eine komische Situation da ich noch nicht so oft Wildcampen gemacht habe, für die beiden anscheinend ebenfalls weil sie im ersten Moment nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Ich mache mit Händen und Füssen verständlich das ich nur eine Nacht dort Campen will und frage ob das ok ist. Die beiden haben nichts dagegen. Wir geben uns die Hände und alle sind wieder entspannt.

Kurz danach kommt der Sohn mit seiner Familie ebenfalls noch an. Alle zusammen machen sich an die Zwentschenernte. Der ältere Herr gibt mir zu verstehen das er aus den Zwentschen Schnapps macht.

Kurz darauf bekomme ich eine kleine Flasche in die Hand gedrückt. Whisky ist das offensichtlich nicht. Der selbstgebrannte schmeckt mir an dem Abend sehr gut.

Abends sitze ich noch einige Zeit im Dunkeln vor dem Zelt und bewundere den Sternenhimmel. In allen Osteuropäischen Ländern sind die Sterne viel besser zu sehen als ich es aus Deutschland her kenne da hier nicht so viel Straßenbeleuchtung an ist. Ich sehe einige Sternschnuppen. Eine Eule fliegt nur knapp 2 Meter über meinen Kopf vorbei und jagt mir einen ziemlichen Schrecken ein.

Inzwischen bin ich im Motocamp angekommen. Die Gebäude sind mit viel Liebe instandgesetzt worden und es sind einige Motorradfahrer hier. Die nächsten Tage werden bestimmt interessant.

Serbien – Kurzer Abstecher auf dem Weg nach Bulgarien

Serbien – Kurzer Abstecher auf dem Weg nach Bulgarien

Der Grenzübertritt nach Serbien geht überraschend schnell. Innerhalb von 20 Minuten bin ich wieder in einem mir bisher unbekannten Land.

Ich habe mich dazu entschlossen einen kleinen Umweg in Richtung Westen auf dem Weg nach Bulgarien zu machen da ich einige Zeit an der Donau langfahren will. Das ist bereits das 4. Land auf meiner Reise in dem ich diesen imposanten Fluß sehe. Ich halte alle paar Kilometer an um Fotos zu machen.

Direkt an der Donau finde ich dann auch einen Campingplatz. Als ich jemanden dort auf Englisch anspreche antwortet der mir in norddeutschem Dialekt ohne Akzent. Es handelte sich um einen Kroaten der, nachdem er 23 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet hat, jetzt in Serbien wohnt. Bei mir wäre er von der Sprache her als Deutscher durchgegangen. Respekt wenn man eine Sprache so lernen kann.

Auf dem Campingplatz weiss man sich offensichtlich zu helfen 🙂

Auf die Idee eine Kloschüssel mit Bauschaum zu flicken wäre ich nicht gekommen. Der Rest der sanitären Anlagen sah ähnlich aus.

Für den folgenden Tag habe ich mir, wohlwissend das es sich warscheinlich um schlechte Strassen handeln wird, kleine kurvige Strassen als Weg herausgesucht.

Alle Nebenstrassen haben zwar einen Teerbelag aber teilweise viele Schlaglöcher und Teerflicken. Auf manchen Teilstrecken kam es mir so vor als hätte ich ein bockendes Pferd unter meinem Hintern.

Die Landschaften aber waren atemberaubend schön. Ich konnte mich nicht satt sehen und habe sehr oft Pausen gemacht.

Nach einem ziemlich holprigen Fahrt komme ich an dem Campingplatz den ich mir als Ziel ausgewählt hatte an und stelle mein Motorrad vor der Schranke ab. Ich schaue mir grade die ausgehängte Preisliste des Campingplatzes an da sehe ich das mehrere Leute um mein Motorrad rumstehen und es bewundern.

Einer der Männer spricht mich in sehr gutem Englisch an und wir kommen ins Gespräch. Bereits nach 3-4 Sätzen sagt er mit einem Grinsen das der Campingplatz nicht so gut sei und er mir einen anderen Vorschlag machen könnte. Er hätte um die Ecke ein Ferienhaus und ich könnte, wenn ich wollte dort übernachten. Ich müßte allerdings erst ein Bier mit ihm und seinen Freunden trinken.

Da der Mann (Radoslav) einen netten Eindruck auf mich machte gehe ich mit. Ich kann ja immer noch sagen das ich auf dem Campingplatz übernachten will.

Seine Freunde sind ebenfalls sehr nett, können allerdings kaum Englisch und sind schon etwas angeheitert. Ich unterhalte mich eine ganze Weile mit den dreien und werde aus dem Stehgreif zum Essen eingeladen. Ich weiss nicht wie sie das hin bekommen haben, aber in den circa 20 Minuten in denen wir geredet haben hat die Mutter von einem der drei Essen gemacht.

Nach dem 2. Bier habe ich schon ganz schön Schlagseite. Ich beschließe die Einladung von Radoslav anzunehmen. Auf meine Frage ob es üblich in Serbien ist jemanden den man nicht kennt einfach so einzuladen sagt er mir: „wenn ein verrückter Deutscher über die Hoppelstrecke aus den Bergen hier eintrifft muss man ihn doch einladen“. Das nenne ich Gastfreundschaft.

Wir bringen also mein Motorrad zum Ferienhaus und reden mehrere Stunden über Serbien, Deutschland und die Welt. Von seiner Mutter wird dann abends ein sehr lecker schmeckendes Abendessen serviert. In dieser Nacht schlafe ich in dem mir zugewiesenen Bett sehr gut.

Morgens gibts dann ein ebenso tolles Frühstück und wir verabschieden uns. Obwohl er mehrmals nachgefragt hat ob ich nicht noch länger bleiben will fahre ich weiter.

Solche Gastfreundschaft habe ich noch nirgends erlebt.

Da ich noch mehr von den Bergen sehen will fahre ich an diesem Tag wieder teilweise sehr kleine Straßen.

Kurz vor der bulgarischen Grenze bietet sich mir ein herrlicher Panoramablick ins Tal.

Ich beschließe hier das erste Mal auf meiner Reise wild zu Campen und suche mir ein Plätzchen mit mit schönem Ausblick.

Abends erlebe ich dann einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Ich lege mich relativ früh hin um am nächsten Morgen nicht so spät an der Grenze zu sein. Da das alles relativ neu für mich und ich noch nicht so oft wild gecampt habe brauche ich etwas länger um einzuschlafen. Nachts um 12 Uhr werde ich dann von Musik und Geschrei wach. Keine 30 m oberhalb von mir machen ein paar Jungentliche weit ab von der Zivilisation Party und gucken in den Sternenhimmel. Na toll. Aber nach nur einer Stunde ist der Spuk vorbei und ich schlafe wieder ein. Pünktlich zum Sonnenaufgang werde ich wach und kann wieder einen super Ausblick genießen. Da macht das Frühstück Spass.

Dann packe ich meine Sachen und bin gegen 8 Uhr an der Grenze nach Bulgarien.

Ich war zwar nur 4 Tage in Serbien aber die herrliche Landschaft und die unglaubliche Gastfreundschaft haben mich für dieses Land begeistert. Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr noch einmal in dieses Land kommen.

Rumänien – Es heißt Abschied nehmen von diesem schönen Land

Rumänien – Es heißt Abschied nehmen von diesem schönen Land

In der Zeit in der ich im Motocamp Station mache habe ich mir in Herrmannstadt (Sibiu) die Innenstadt und das Freilichtmuseum angesehen.

Das Freilichtmuseum ist riesig. Nachdem ich nur ungefähr die Hälfte der Häuser angesehen habe hat mein Knie wieder Probleme gemacht und ich breche den Besuch ab.

Am Donnerstag packe ich dann meine Sachen und fahre in die Werkstatt eines Freundes von Doru um einen Ölwechsel an meinem Motorrad zu machen. Danach fahre ich weiter zu dem Treffen von Horizons unlimited das in der Nähe stattfindet.

Obwohl das Treffen das erste von Horizons in Rumänien ist, ist es hervorragend organisiert. Ich lerne viele nette Leute kennen.

Am Sonntag muß noch schnell ein Foto von den immerhin 3 Gespannen auf dem Treffen gemacht werden.

Da ich auf meinem Weg nach Süden noch einmal den Transalpinapass fahren will und der am Wochenende normalerweise brechend voll ist, entschließe ich mich noch eine weitere Nacht im Motocamp zu übernachten. Jörg, Andreas, Bertold, Carsten und Norbert ,die ich alle bei dem Treffen kennen gelernt habe, fahren auch dorthin.

Es wird ein sehr netter Abend. Da Andreas ebenfalls am Montag den Transalpina fahren will (er will danach Richtung Osten und ich, kurzentschlossen Richtung Südwesten, nach Serbien) haben wir beschlossen zusammen vom Motocamp aufzubrechen.

Andreas

Am Montag kommen wir erst gegen 13 Uhr los und bereits nach 30 Km fallen die ersten Tropfen Regen. Auch eine lange Kaffeepause hilft nichts und wir fahren die Strecke in Richtung Transalpina im Regen. Als Andreas Richtung Osten abbiegt fahre ich kurzentschlossen mit. Der kleine Umweg macht doch nichts. Wir fahren zusammen eine herrliche Strecke und checken Abends in einer Pension ein.

In der Nacht ist für mich kein Entkommen möglich da Andreas sein Bett vor der Tür aufstellt 🙂

Am nächsten Tag fahren wir noch eine Weile zusammen und verabschieden uns an einer Tankstelle. Ich fahre in einem großen Bogen zurück und komme nocheinmal über den Transalpinapass.

Dann biege ich in Richtung Süden ab. Ich fahre über teilweise sehr schlechte Straßen mit herrlichem Panorama.

Abends komme ich auf einem sehr abgelegenden Campingplatz auf fast 1100 m Höhe an. Dort mache ich einen Tag Station und gehe etwas spazieren.

Als ich zu meinem Zelt zurückkomme warten dort bereits mehrere Gleichgesinnte 🙂 . Aufgrund unserer ähnlichen Art verstehen wir uns prächtig. Leider konnten sie nicht auf ein Bier dableiben.

Ich fahre nicht direkt in Richtung Serbien weiter sondern mache noch einen Schlenker weiter nach Westen. Wahnsinn, die Strecke zwischen Slatina-Timis und Valea Minisului bekommt von mir in Sachen Kurven und Aussicht eine 1+. Leider hat meine Goprokamera gestreikt. Mir ist erst am Ende der Strecke aufgefallen das keine Bilder aufgenommen wurden.

An diesem Tag sehe ich das erste Mal in meinem Leben ein Ochsen- bzw. Kuhgespann.

Bereits am Tag vorher hat mich wieder mal ein merkwürdiges Geräusch am Hinterrad nervös gemacht. Am Abend auf einem Campingplatz kurz vor der serbischen Grenze nehme ich deshalb das Rad auseinander. Gott sei dank ist es nicht, wie befürchtet, wieder ein Lagerschaden, sondern der Antriebszahnkranz im Hinterrad ist hinüber. Tja, Transilvanien macht offensichtlich nicht nur Dracula spitze Zähne.

Da dieses Teil eines der wenigen Ersatzteile ist welche ich im Gepäck habe ist die Reparatur relativ schnell durchgeführt. Das Ersatzteil sieht zwar auch nicht mehr taufrisch aus, wird aber noch eine Weile halten.

Frühmorgens mache ich mich dann auf den Weg nach Serbien. Ich bin schon sehr gespannt auf dieses Land.

Auf Wiedersehen Rumänien. Ich hätte dich wirklich noch viel länger erkunden können aber dann sehe ich nichts mehr von Bulgarien und Griechenland. Ich verlasse ein Land welches mir wirklich mit seinen herrlichen Landschaften und seinen netten und hilfsbereiten Einwohnern in den letzten 10 Wochen ans Herz gewachsen ist.